Renée Weber
Alles Leben ist eins
KEN. »Alles Leben ist eins« ist ein echt schweres Buch. Andererseits muss man nicht wirklich alles verstehen, was Renée Weber in den Gesprächen mit einigen der großartigsten Denker unserer Zeit herausfindet. Ein bisschen reicht schon, um das eigene Weltbild zu erweitern.
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Renée Weber hofft, die Kluft zwischen (Quanten-) Physik, Biologie und Mystik zu überbrücken. Erst wenn diese Vereinigung gelänge, könne ein wirklich neues Zeitalter des Denkens und des Bewusstseins eingeläutet werden. Das Buch Renée Webers soll dazu einen entscheidenden Beitrag leisten. Bei ihrer »Begegnung von Quantenphysik und Mystik« helfen:
- David Bohm: Quantenphysiker und Philosoph
- Krishnamurti: Philosoph und Theosoph
- Ilya Prigogine: der russische Philosoph und Nobelpreisträger
- Dalai Lama: das geistliche Oberhaupt Tibets
- Bede Griffiths: christlicher Mystiker,
- Rupert Sheldrake: der britische Biologe
- Lama Anagarika Govinda: deutscher Gründer des Ordens Arya Maitreya Mandala
- Stephen Hawking: britischer Astrophysiker.
Die Begegnung von Quantenphysik und Mystik
Renée Weber ist Professorin der Princeton-Universität. Sie findet in ihren Gesprächen unter anderem heraus, dass die östlichen Weisheitslehren vorweg genommen haben, was die Naturwissenschaften erst in den letzten Jahrzehnten zu denken wagen. Gespannt war ich auf Rupert Sheldrake, der mit der Theorie vom Morphogenetischen Feld bekannt geworden ist, nach der die Natur über formgebende Energiefelder erklärt werden kann. Die Natur »handelt« danach nicht nach Gesetzen, sondern nach Erinnerungen und Gewohnheiten, die sie kreativ weiterentwickelt.
Auch den Quantenphysiker David Bohm fand ich inspirierend. Angenommen, das gesamte Universum wäre durch den Urknall aus einem Irgendwas in der Größe eines Kubikzentimeters heraus entstanden. Seit damals breitetet es sich wellenförmig aus und könnte nach der maximalen Ausdehnung auch wieder in die ursprüngliche Form zurückfallen. Stimmt die Theorie, dann wäre nichts, was wir jemals erfasst haben und erfassen werden, etwas anderes als wellenförmige Energie.
Solche Konzepte zu durchdringen, gelingt nur wenigen Menschen so gut wie dem schwerstbehinderten Stephen Hawking. Auch wenn er sich kaum bewegen kann, dringt er mit seinem unglaublich mobilen Verstand an Orte vor, die für die meisten Leser unerreichbar bleiben werden. Ich schäme mich nicht, dass ich dazu gehöre, auch nach »Alles Leben ist eins«. Vielleicht verstehe ich eher die Sprache des Dalai Lama, der sich um Elementares wie die Freundlichkeit, die Liebe und das Verzeihen kümmert. Wenn alles Leben eins ist, dann bewirken gerade solche Energien, dass von manchen Menschen Gutes ausgeht. Es ist ebenfalls ein Teil der Wellen, die seit dem Urknall unterwegs sind.
Krishnamurti war ein großer Verfechter geistiger Freiheiten. Er suchte und fand diese Freiheiten in seinen Meditationen - und verlor sie beinahe, als er im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts von der theosophischen Gesellschaft vereinnahmt wurde. Danach lud er alle seine Zuhörer, die ihn in der Reihe großer spiritueller »Meister« sahen ein, seine Reden immer wieder auch infrage zu stellen.
Übrigens glauben die inzwischen teilweise verstorbenen Weisen in den Gesprächen mit Renée Weber, dass sich alles auf der Welt im Anschluss an den Urknall heute bereits erklären lässt. Schwierig wird es nur mit dem ewig winzigen Moment vor diesem Urknall. Vor dem haben gerade die Naturwissenschaftler den größten Respekt. Wüssten sie auch das, was damals war, dann wären alle Geheimnisse der Welt entschlüsselt. Und dann wäre alles danach nur noch langweilig.