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Buchempfehlungen der Redaktion Globalscout


Tsatsiki, Ouzo, Souvlaki, Sirtaki

»Ich trink Ouzo, was trinkst du so?« ist eine Liebeserklärung von Stella Bettermann an Griechenland, das Land ihrer Familie mütterlicherseits. Die Autorin verbrachte dort die Sommer ihrer Kindheit und Jugend. In ihrem Buch beschreibt sie den Zauber, die Exotik und die heftigen Turbulenzen dieser außergewöhnlichen Ferien. Tina Pfeifer inteviewte sie.


Tina Pfeifer: Griechenland in der Krise - wie viele »Expertenmeinungen« dazu mussten Sie sich anhören?

Stella Bettermann: Mein privates Umfeld hat sich dazu vornehm zurückgehalten. Da ich nur halb-griechische Buchautorin und seit über 20 Jahren Journalistin bin, habe ich mir selbstverständlich mindestens 95 Prozent der veröffentlichten (Wirtschafts-) Expertenmeinungen über die Griechenlandkrise einverleibt. Meine Schlussfolgerung: Nichts Genaues weiß man nicht! Die einen warnten vor den Milliardenkrediten, die anderen warnten davor, sie nicht zu gewähren. Da sie nun gewährt sind, wird weiter gewarnt – vor allem Möglichen. Warnen ist nun mal das Geschäft der Experten. Uns Normalsterblichen bleibt abzuwarten, was in Griechenland nun wirklich weiter passiert.


Das Buch über die Sommer ihrer Kindheit
und
Jugend.
Ich trink Ouzo ... bei Amazon Stella_Bettermann Autorin Stella Bettermann: Liebes-erklärung an Griechenland 

Tina Pfeifer: Was sind die gängigen Klischees über Griechenland?

Stella Bettermann: Ein positives Klischee handelt von Gastfreundschaft. Außerdem gelten die Griechen als Lebenskünstler, die gern feiern und den Moment genießen. Beides stimmt! Leider sieht man die Griechen auch als Chaoten. Von Korruption, Vetternwirtschaft, Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung ganz zu schweigen. Dabei würden selbst die Griechen zustimmen, dass es in Griechenland chaotischer zugeht als in Deutschland.

Wirklich ärgert mich jedoch, dass die Griechen als arbeitsfaul gelten. Wegen wesentlich niedrigerer Durchschnittseinkommen bei teilweise höheren Lebenshaltungskosten als in Deutschland müssen sie sogar besonders fleißig sein. Um über die Runden zu kommen, nehmen viele Griechen Zweit- und sogar Drittjobs an. Das ist in Griechenland ganz normal. Und die Betroffenen beschweren sich nicht einmal darüber.


Griechischer Felsenstrand am Abend.

Schon das attische Licht macht gute Laune.

Duftige Pinienwälder, das Meer und das herrliche attische Licht.

Zu jeder Tageszeit gibt es Erinnerungen an Griechenland.


                       

Tina Pfeifer: Haben Sie als Halbgriechin mit Vorurteilen zu kämpfen?

Stella Bettermann: Nein, nie. Wirklich wahr! Das wurde immer eher positiv gesehen. Allerdings bin ich ja auch hier geboren, spreche akzentfrei Deutsch und trage einen Namen, der gar nicht griechisch klingt. Leute, die mich weniger gut kennen, übersehen, dass ich nicht ganz deutsch bin.


Griechischer Felsenstrand am Abend.

Schon das attische Licht macht gute Laune.

Der Strand lockt Groß und Klein oder ein Abenteuer ... 

... in einem der kleinen Segelboote an der malerischen Küste.


       

Tina Pfeifer: Tsatsiki, Ouzo, Souvlaki, Sirtaki sind typische Assoziationen - woran denken Sie selbst bei Griechenland?

Stella Bettermann: Diese Sehnsuchtsworte lösen auch bei mir sofort ein Urlaubsgefühl aus – wie bei »ganz normalen« Griechenland-Urlaubern. Diese Assoziationen beziehen sich bei mir rein auf das griechische Urlaubs-Feeling und nicht aufs normale Großstadtleben.

Bei Griechenland denke ich vor allem an das wunderbare attische Licht! Der Himmel ist dort so viel heller als bei uns. Das löst Euphorie und Lebendigkeit aus und erklärt vielleicht das Lebensgefühl, das einen dort befällt.

Tina Pfeifer: Wie beschreiben Sie Ihren deutschen Freunden die Griechen?

Stella Bettermann: Meine Freunde haben mich noch nie um solch eine Beschreibung gebeten. Vielleicht, weil sie die Griechen sowieso kennen. Oder ihre lieb gewonnenen Klischeebilder behalten wollen.

Tina Pfeifer: Welche griechische Charaktereigenschaft lieben Sie an sich, und welche lehnen Sie ab?

Stella Bettermann: Mir selbst fallen gar keine griechischen Eigenschaften an mir auf – aber meiner Familie. Meine beiden Kinder finden es zum Beispiel total nervig, dass ich ihre Freunde x-mal frage, ob sie nicht doch was essen wollen. Und noch etwas mehr. Und dann vielleicht noch einen gaaanz kleinen Nachschlag. Der dann doch den ganzen Teller füllt ...

(Bilder: Bastei-Lübbe und Stella Bettermann; Solvey Glaser (4))


»Ich trink Ouzo, was trinkst du so?« - Die Buchbesprechung finden Sie hier.



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