C.J. Box
Todfeinde

KEN. »Todfeinde« ist ein solider Kriminalroman mit allem, was dazu gehört: Intrigen, Beziehungen, überraschenden Wendungen. Selbstverständlich gibt es Opfer, eben den Wildhüter Will Jensen. Was sein Nachfolger Joe Pickett nicht alles riskiert, um einen aggressiven Bären zu erlegen!

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Die Tetons an der Ostflanke der Rocky Mountains sind eine beeindruckende Bergkette im US-Bundesstaat Wyoming. Jeder Wildhüter ist für Tausende von Quadratkilometern zuständig, was ja schon an sich ein Unding ist. Hier nach dem rechten zu sehen, setzt eine gute Planung voraus, und die ist Will Jensen wohl ganz gut gelungen. Aber er hat es nicht nur mit Naturliebhabern zu tun, sondern auch mit aggressiven Tier- und Umweltschützern. Und mit Spekulanten, die die Idylle um die Stadt Jackson vermarkten möchten.

Wie tödlich die Idylle trügt!

Die Aussicht auf steigende Gewinne lässt die Moral entsprechend sinken, und die reißt alle Skrupel mit den Bach runter. Der eigentlich besonnene Will Jensen wird depressiv und dreht schließlich durch. Um die Menschen, die er liebt, nicht zu gefährden, bringt er sich schließlich um. Oder war es doch Mord?

Joe Pickett, den C.J. Box-Leser schon von »Kalte Spur« kennen, wird nach Jackson geschickt. Er verlässt Frau und Kinder, mit denen es eh gerade nicht so gut läuft, um Will Jensen zu vertreten. Dort wird er dem Wildaufseher immer ähnlicher: »Ich habe den Job eines Toten, die Probleme eines Toten und ich wurde mit einem Toten verwechselt. Und jetzt habe ich auch noch den Pick­-up eines Toten.« Schon bald wird er sich in die Freundin des Will Jensens verlieben, die einzige, die dem toten Wildhüter bis zu allerletzt nahestand. Wie jener droht Joe Pickett nach und nach ebenfalls den Verstand zu verlieren.

Inzwischen wird weit weg und schwer erreichbar Picketts Frau Marybeth telefonisch belästigt. Und das scheint irgendwie auch mit Picketts neuem Job zu tun zu haben. Als Pickett einem bekannten Wildhüter in der Wildnis das Handwerk legen möchte, überstürzen sich die Ereignisse - und führen zu den entscheidenden Hinweisen.

Mit C.J. Box schauen wir wieder einmal hinter die Kulissen der Jagdaufseher in den Rocky Mountains. Das ist fast schon so etwas wie Urlaub. Joe Pickett profiliert sich als erträglicher Serienheld, der uns die beinahe unberührte Natur ein bisschen näher bringt. Die Bärengeschichte wirkt sehr gut recherchiert, die Beziehungs- und Erziehungsthemen hätten knapper sein können, und der Rest ist ein ordentliches Porträt von Menschen, die nie genug bekommen können und denen dafür jedes Mittel recht ist.