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Hannes Råstam - Der Fall Thomas QuickHannes Råstam
Der Fall Thomas Quick

KEN. »Thomas Quick« hielt als schlimmster Serienkiller aller Zeiten ganz Schweden in Atem. Zwischen 1992 und 2001 verselbstständigte sich seine Identität,  erschaffen von ihm selbst und den Medien, nahezu uneinholbar. Dann nahm sich der Enthüllungsjournalist Hannes Råstam des Falls an: Thomas Quick hatte keinen einzigen der 30 Morde begangen, die ihm zur Last gelegt worden waren.

 
 

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Umgerechnet über 20 Millionen Euro kosteten die Ermittlungen rund um den Serienkiller, Vergewaltiger, Sadisten und Kannibalen. Sture Bergwall, wie er richtig hieß, war allen an der Ermittlung Beteiligten als mental gestörter Drogenabhängiger bekannt. Therapeuten, Ärzte, Ankläger, Polizeiermittler, Journalisten und Verteidiger waren sich über Jahre einig, dass nur der wahre Täter all die Details zu den Morden wissen konnte, selbst wenn sich Sture Bergwall bei den Ortsbegehungen häufig ziemlich irritiert zeigte. Lag das vielleicht an den Beruhigungsmitteln, die ihm großzügig verabreicht worden waren?, fragte sich der Journalist Hannes Råstam.

Die Erschaffung eines Serienkillers

2008 setzte der  Journalist einen Besuch im Gefängnis des »schwedischen Monsters« durch und traf auf einen Mann, der entgegen aller Verurteilungen seine Unschuld für möglich hielt. Vielleicht waren seine Geständnisse nur Teil seines komplexen Wahnverhaltens und einer überbordenden Fantasie.

Über 50.000 Seiten Gerichtsprotokolle, Therapieaufzeichnungen und Polizeiverhöre, 12,5 Gigabyte Daten, untersucht Hannes Råstam – eine unglaubliche Fleißarbeit, an der er seine Leser teilnehmen lässt. Irgendwann steht die Chronologie der Morde, Ermittlungen und Informationen. Råstam findet seine Vermutung bestätigt: Sture Bergwall kann die Morde nicht begangen haben.

In einer dreiteiligen TV-Dokumentation beweist er unter anderem, dass Sture Bergwall stets nur Details wiedergab, die bereits veröffentlicht waren und die er dann mit seinen Vermutungen und Assoziationen ziemlich treffend auflud. Unter dem Einfluss von Psychopharmaka versetzte er sich so sehr in die Persönlichkeit der tatsächlichen Täter, dass er sie überzeugend darstellen konnte. Jedenfalls fast.

Fragt sich nur, warum eine ganze Nation bereit war, diese Inszenierung eines psychisch Kranken viele Jahre lang zu akzeptieren, als wäre ihr eine offene Frage schier unerträglich. Geschichten, in denen Recht und Psychologie aufeinander stoßen, seien eben unwiderstehlich, vermutet Hannes Råstam. Um so willkommener war dann der Ablass durch sein Buch: »Der Fall Thomas Quick« stürmte die Bestsellerlisten. Der Autor berichtet auf knapp 600 Seiten, wie sich die  Öffentlichkeit den Serienkiller erschuf, den sie gebraucht zu haben schien. Hat das Grausen ein Gesicht, wirkt es weniger schlimm als ein ungelöstes Rätsel.

Sture Bergwall wartete zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von »Der Fall Thomas Quick« noch auf seine Freilassung. Für acht von 30 Morden war er verurteilt worden. Für sieben dieser acht Fälle wurde er bereits freigesprochen. Die Geschichte endet trotz der Aussicht auf ein Happy End für den mutmaßlichen Serienkiller tragisch. Hannes Råstam starb kurz vor der Veröffentlichung seines Buchs am Krebs der Leber und Bauchspeicheldrüse. Nach Stieg Larrsson (»Die Millennium Trilogie«) hat Schweden wieder einen Bestsellerautoren mit journalistischem Hintergrund, der den Erfolg seiner Arbeit nicht mehr erlebte.


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