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Alexander Langer – Schneeschippen in KanadaAlexander Langer
Schneeschippen in Kanada

KEN. Mit Kanada hat dieser Titel proportional am wenigsten zu tun. Aber mit Schippen – jedenfalls irgendwie, wenn ich das Buch auf »der Job als Prinzip« verbuche. Alexander Langer studierte am Literaturinstitut in Leipzig. »Nebenbei«, sagt er. Nebenbei entstand »Schneeschippen in Kanada«.

 
 

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Mir hat seine pointierte Sprache meistens Freude bereitet. Ich habe Hoffnung, das wir nicht bei Emojis und »Oh, my God!« (OMG) als Basis für jedes Entzücken enden werden. Auch die Aussicht, dass gegenwärtige Dauerstudenten irgendwann auf die Füße fallen, freut mich. Es wäre nicht mein Ding, dass sie sich vom Kindergeld über BAFöG direkt in die Rente schleimen, während sie jeden von höchst oben herab verachten, der »Im Schweiße seines Angesichts …« und so weiter.

Wer braucht denn schon eine Festanstellung?

Seine Mutter sagte dem damals 15-Jährigen etwa: »Papa hat selbst keinen Job und zahlt nicht für dein Happa.« Alexander Langer deutete den Hinweis auf den leeren Kühlschrank um auf »Freiheit« und »Alle noch so knisternden Scheine gehören ab sofort mir!«. Damit war er für seine Generation vermutlich ein Überflieger oder spießig spießig. Doch nichts tun und trotzdem Scheinen und Futtern passten für Alexander Langer nicht zusammen.

Der Vater meiner Kinder und so mancher seiner Freunde von Freunden sagen dazu: »Die Botschaft gehört gehört zu werden!«

Alexander Langer erblickte 1980 das Licht der Welt in Kassel und exotisierte wenig später nach Kanada. Montreal ist die Stadt meines ewig besten Freundes Ole. Alexander Langer jobbte dort zunächst als Babysitter. Das ging gar nicht gut. Er schippte nach diesem Premierenjob Schnee für andere, was in meiner Wahlheimat Schwabenland als Geschäftsidee bisher noch ziemlich ungenutzt ist. Von dort aus jobbte er sich je nach Bedarf von einer Stelle zur nächsten.

Gut so und besser als das Schlechteste ist das allemal, dachte ich mir. Warum verzichten so viele auf den Genuss des Selbstverdienten? Alexander Langer hat sich mit einer ähnlichen Frage, so scheint es zumindest, immer mehr Bodenkontakt verschafft.

Inspiriert von seinem Buch, habe ich meine eigenen Jobs zusammengezählt. Sie haben mich nicht dazu inspiriert, ein Buch in Schwarz auf Weiß über sie zu veröffentlichen. Aber sie haben mir meinen Führerschein, oft genug die Butter auf dem Brot und Sandflöhe an den geheimsten Körperstellen in der Südsee beschert. Ich möchte in meinen Memoiren auf nichts davon verzichten. Rein histhorisch gesehen geht das eh nicht.

Die Geschichte scheint zu lehren: Im richtigen Leben passiert von Generation zu Generation selten etwas Neues. Die Ausnahmen bleiben Ausnahmen. Aber manches muss einfach mal gesagt werden. »15 Jobs bis ans Ende der Welt« hat es auch vor Alexander Langer bereits gegeben. Wer als Mittdreißiger bisher proaktiv im Leben stand, wird kaum davon überrascht sein.

Die gute Nachricht von Alexander Langer und »Schneeschippen« in Kanada ist, dass das Knistern der ehrlich selbstverdienten Scheine den Aufwand wirklich lohnt. Ob jemand dann als Daytrader an der Börse zwischenparkt und sein bisheriges Leben tatsächlich einem freundlichen Lektorat anvertrauen muss, steht auf einem anderen Blatt.

Die Teeniejahre von 2000 folgende lädt dieser Titel jedenfalls dazu ein, mögliche Berufe mutig einfach auszuprobieren und im Rahmen dieser Serie vielleicht sogar als Autor wahrgenommen zu werden. Vielleicht ist das im Rahmen seines eigenen Studiums nur ein weiterer Job auf der Alexander-Langer-Liste. Ab Mitte Dreißig lohnt sich der Rückblick vermutlich sowie der Blick nach vorne, was er daraus macht.

Ein weiterer »Job« daraus kann ein weiteres Buch mit einer homöopathischen Dosis Kanada sein. Ohne so etwas wie die »unendlichen Weiten« ist auch eine autobiographische Anregung einfach nur ein Buch, von dem viele glauben, dass es zu den wesentlichen Zielen in einem Leben einfach dazu gehört.

»Schneeschippen in Kanada« stimmt mich optimistisch. Ich hoffe, dass die Nachgeborenen genügend Ausdauer haben, um sich durch fünfzehn Jobs hindurch zu lesen. Möglicherweise war das der Standard ihrer eigenen Eltern, die sie spießig, wie sie selbst nun einmal sind, normalerweise genau damit niederspießen.

Die Welt wird von »Schneeschippen in Kanada« kaum gerettet. Jobben ist ein Thema, das Alexander Langer hier als proaktive Form des Daseins propagiert. »Echtes Cash« ist »pures Glück«, wenn jemand vom Babysitter zum Räumdienst aufsteigt und gerade Winter ist. Es ist bisher nicht nur für Alexander Langer eine lebenslange Option, dass er sagt: »Es fing alles damit an, dass ich mal wieder dringend einen Job brauchte.« – Willkommen im Club!


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