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Buchempfehlungen der Redaktion Globalscout


Don Winslow - Satori Don Winslow
Satori

KEN. Ich war gerade 20, als der Vorgänger von "Satori" erschien. "Shibumi", so hieß der Titel 1979, wurde unter dem Pseudoym Trevanian veröffentlicht und wird inzwischen als wegweisend für das Agententhriller-Genre gewertet. Ich habe mit "Satori" also zuerst das Buch gelesen, das 30 Jahre nach "Shibumi" kam, aber die Zeit vor "Shibumi" beschreibt. Der Neue ist noch besser, knapper, zeitgemäßer, wesentlich.

 
 

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Tokio 1951: USA und Russland kämpfen mit allen Mitteln um die Vorherrschaft in Asien. Die CIA, die Nikolai Hel inhaftiert und schwer gefoltert hat, macht ihm ein Angebot: Seine Freiheit gegen den Tod des sowjetischen Botschafters in Peking. Hel wird als französischer Waffenhändler ins Rennen geschickt. Doch außer seinem offiziellen Auftrag hat er noch einen „B-Plan": Er will sich an seinen Peinigern rächen und gleichzeitig Erleuchtung, also „Satori" erlangen.

Winslow knüpft nahtlos an die Zeit vor (!) Shibumi an

Mich beeindruckt an der Geschichte die enorme völkerkundliche und historische Sicherheit, mit der Don Winslow seinen Helden begleitet. So wirkt es zumindest - und das auch in den beschriebenen Kampfkünsten. Don Winslow lässt Hel in Kriegsgebieten handeln, mit und ohne Waffen und überhaupt. Hels tödliche Fähigkeiten kommen unmittelbar zum Einsatz und werden dezent genug beschrieben, dass niemand sie aus dem Text heraus nachahmen kann. Das ist durchaus in der Tradition Trevanians, der zurückhaltend wurde, nachdem nach seinen Vorgaben in einem anderen Roman ein Bankraub exakt nachgestellt wurde.

Nebenher erfahren wir bei "Satori" etwas über China, Japan, die Kunst Tee zu kochen und über den eigentlichen Moment, auf den Nikolai Hel sich satorigemäß konzentriert. Er bekommt noch eine Prise verschärfter Sinneswahrnehmung dazu, hier heißt es Proximitätssinn: Er spürt seine Feinde, lange bevor sie ihm zu nahe kommen. Und nicht zuletzt gibt es einen geheimnisvollen und durchaus ebenbürtigen Killer namens Kobra, der der italienischen Mafia zugeordnet und am Ende auf Hel angesetzt wird ...

Es geht gut aus: Hel ist multikulti und im Prinzip nirgendwo wirklich beheimatet. Dafür räumt er in vielerlei Hinsicht tüchtig auf.


Trevanian - Shibumi Trevanian
Shibumi

KEN. "Shibumi", Wissen oder Erkenntnis, ist für Nikolai Hel eine wichtige Lebensversicherung. Er hat sich ins Baskenland zurückgezogen, widmet sich der (sexuallen) Erleuchtung mit seiner asiatischen Konkubine Hana und liebt die Spannung als Höhlenwanderer im Baskenland mit seinem Freund Le Cagots.

 
 

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Doch die Idylle wird unterbrochen, als auf dem römischen Flughaben eine Aktion der britischen und amerikanischen Geheimdienste in einer Katastrophe endet.

Die "Munich Five", eine miserable organisierte Terrorzelle und in jeder Hinsicht naiv, werden in einer öffentlichkeitswirksamen Inszenierung niedergemäht. Plus ein Haufen unschuldiger Flugreisender. Unter den Überlebenden ist die Nichte eines israelischen Mitstreiters aus den Berufskillerzeiten Nokolai Hels. Hannah Avrim schlägt sich zu Nikolai Hel durch und bittet ihn um Hilfe.

Von Null auf Hundert ist Hel wieder in seinem alten Leben, von dem er sich längst verabschiedet hat. Die Lösung findet in einem blutigen und explosivem Show-Down statt, bei dem alle Beteiligten Federn lassen müssen. - Und es endet in der sexuellen Exstase von Nikolai Hel mit seiner Hana.

Der Schluss ist ziemlich so, wie man es von James Bond erwarten würde, und das passt vielleicht auch in die Erzähltradition der 70er Jahre. Tatsächlich wurde sogar darüber spekuliert, ob hinter dem Pseudonym Trevanian nicht sogar James Bonds schriftstellerischer Vater Ian Fleming persönlich steckte.

Travanian hält sich in "Shibumi" ziemlich lange mit Details zum Höhlensport und zu den weltpolitischen Ereignissen auf, die in den späten 70ern so auch gut vermittelt waren. Heute darf der Erzählstil eines zeitgemäßen Thrillers durchaus schneller sein. Das ist Don Winslow in "Satori" gelungen, auch wenn seine Geschichte tatsächlich in einer Zeit weit vor "Shibumi" spielt.

Obwohl ich "Satori" lieber mag, empfehle ich, auch "Shibumi" zu lesen, das jetzt in einer überarbeiteten Version bei Heyne erschienen ist. Die Reihenfolge der Bücher ist egal und das Doppelpack ein großartiges Lesevergnügen.


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