Michael Frey Dodillet
Herrchen will nur spielen

KEN. Ich fand die Aufzeichnungen einer aufmüpfigen Hündin in »Herrchen will nur spielen« von Michael Frey Dodillet recht lustig. In der würzigen Kürze hat es mir sogar noch mehr Spaß gemacht, als der Vorläufer aus dem Jahr 2011: »Herrchenjahre«.

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Im ersten Band spricht Herrchen über Hundchen. Im neuen Band verlegt Dodillet das ganze Hundekabinett in eine Kummerkasten-Redaktion. Herrchen heißt jetzt Heinz und Frauchen Trulla und manchmal auch Scheff. Und alle Hundetrainer werden Krause genannt. Okay, das wirkt am Anfang ein bisschen albern.

Das Leben ist zu kurz um brav zu sein

Dann aber beginnt der Perspektivwechsel sogar Spaß zu machen. Fräulein Rottmeier aus der Redaktion antwortet artgerecht, wie der Hund von heute sich Scheff und Scheffin gefügig machen kann. Welche Wälztechniken sind in fiesen Häufchen besonders zu empfehlen? Warum schüttelt Hund sein Fell nach dem Bad im Tümpel am besten erst zuhause aus? Und wie lässt sich hündisch verhindern, dass Hund zu einem Garantiefall für die Rückgabe ins Tierheim werden könnte?

Die Antworten werden schon mal per SMS und E-Mail gefunkt und haben ein bisschen was von Ozzy Osbournes berühmtem Gesundheitsratgeber, den der Black Sabbath-Star als »Dr. Ozzy« für die Sunday Times betreute.

»Herrchen will nur spielen« ist angemessen kurz, einfallsreich und frech. Genau die richtige Länge, bevor es nervt. Dodillet ist Werbetexter und hat sich im Gegensatz zu den »Herrchenjahren« auf die Kraft der Knappheit besonnen. Da ich keinen Hund halte, will ich auch nicht länger als unbedingt nötig über die Vierbeiner lachen, die auf unseren Gehweg kacken und deren Besitzer das menschenfreundliche Tütchen wieder einmal zufällig nicht dabei haben.