Craig Robertson
Snapshot

KEN. Tony Winter hat ein seltsames Verhältnis zum Tod. Er fotografiert Mord- und Unfallopfer in Glasgow, der Welthauptstadt der Messerstecher. Außerdem gibt es hier Celtic Glasgow als Fußballmannschaft und jede Menge Guinness und rivalisierende Drogendealer, von denen gerade täglich welche ermordet werden.

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Der Polizeibeamtin Rachel Narey kommt die Leidenschaft ihres Freundes Tony für seine schrecklichen Motive allmählich seltsam vor. Irgendwie schafft er es jedoch, sich in den aktuellen Fällen nützlich zu machen. Denn der Täter sticht nicht nur zu, sondern schießt mit einer Spezialwaffe, deren Kugeln auch aus einer Entfernung über zwei Kilometer noch sicher treffen. Dann sind es nicht nur Dealer, die dem Killer zum Opfer fallen. Plötzlich gehören auch die Polizisten selbst dazu.

Wer schaltet die Unterweltbosse aus?

Indem die Polizei Winters Neugier bremst und ihn auf seine Rolle als Tatortfotograf beschränken möchte, stachelt sie ihn um so mehr an. Er entdeckt winzige Hinweise auf seinen Fotos, der bei den Autopsien übersehen wurde. Die Spuren lassen ihn schon bald vermuten, dass es nicht nur einen Täter gibt, der als selbsternannter Vollstrecker unterwegs ist. Möglicherweise weiß gerade bei der Polizei jemand mehr darüber.

Inzwischen wird Rachel Narey von den Ermittlern abgezogen und der »Nachtschwalbe« zugeordnet. Ist die ermordete Prostituierte zwischen die Räder der Drogenmafia geraten? Und ist ihr Mörder möglicherweise der gleiche Täter, der Glasgow jeden Tag neue Tote verschafft?

Ich war gespannt, wie Autor Craig Robertson die Neigung seines Tony Winter erklären würde. Von dessen Trauma als Fünfjähriger weiß bis dahin auch Freundin Rachel Narey nichts. Dass Tony Winter dann wortwörtlich in den Untergrund seiner Stadt muss und von Ratten angegriffen wird, ist fast ein Stück Therapie und kuriert ihn zumindest auf ein weniger auffälliges Maß.

Glasgow mit seinen Leidenschaften auf diese Weise darzustellen, setzt auch bei Craig Robertson eine außergewöhnliche Neigung zur Vergänglichkeit voraus. Robertson war 20 Jahre lang Jour­nalist bei der Glasgow Sunday Post, verbrachte Zeit in einer US-amerikanischen Todeszelle und verteilte Medikamente gegen Polio in Indien.