Robert Ludlum und Eric van Lustbader
Der Bourne Befehl
KEN. Der neue Jason-Bourne-Roman setzt an Seltenen Erden an. Die werden in der Chips-Herstellung für Computer gebraucht. Für die skrupellose Geheimorganisation Severus Domna wäre die Kontrolle darüber die Gelegenheit, das Gleichgewicht der Welt zu erschüttern. Ein wichtiges Steinchen in diesem Puzzle ist der Mord an Jason Bourne. Und wer könnte dazu unverdächtiger erscheinen als sein Freund Boris Karpow?
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»Der Bourne Befehl« spielt in Kolumbien, München, Cadiz und Paris. Jason Bourne rettet zunächst ein Pärchen in Mittelamerika und überführt es schon bald nach Europa. Boris Karpow wird inzwischen von Serverus Domnas dazu gebracht, sich ihm über München zu nähern, nicht ohne dass er damit das Misstrauen von Vertretern des früheren russischen Geheimdienstes weckt. In München erwarten Karpow Mitglieder einer gefürchteten Muslimbruderschaft, die sich längst in Severus Domna breitgemacht hat.
Severus Domna: Aufruf zum Mord an Jason Bourne
Inzwischen wird auch die vertraute Bournes, Soraya, auf den Fall angesetzt, bei dem es um nicht weniger geht als die Bedrohung der freien Welt und die Vereinigten Staaten von Amerika. Soraya erhofft sich die Unterstützung ihres Liebhabers Amun vom ägyptischen Geheimdienst, der sich zumindest in der islamistischen Szene recht gut auskennt. Und dann gibt es da noch den amerikanischen Verteidigungsminister Christopher Hendricks, der Jahre nach dem Tod seiner Frau Gefallen an einer Rosengärtnerin findet, die der Schlüssel zu den unterschiedlichsten Verbindungen werden wird. Am Ende geht es auch in diesem Jason-Bourne-Roman wieder darum, in der einen Richtung Teile seiner unendlichen Geschichte aufzudecken und in die andere Richtung die Geschichte so offen zu lassen, das weitere Bourne-Roman folgen dürfen.
»Der Bourne Befehl« hält die übliche Spannung der Reihe. Jason Bourne wird seiner Rolle als abtrünniger amerikanischer James Bond wieder gerecht. Der Band ist voller Action, leider werden im letzten Drittel selbst für Bournes Verhältnisse unnötig viele Menschen niedergemetzelt. Sofern sie nicht ohnehin von Severus Domna dazu instruiert worden sind, im Zweifelsfall die Notbremse zu ziehen und vor der drohenden Folter auf eine Zyankalikapsel zu beißen. So schnell und häufig wie hier wurde in keinem Bourne-Roman Menschen umgebracht.
Die Seltenen Erden bleiben kostbar, und die Kontrolle darüber werden Menschen haben, die sich im Umfeld Bournes bewegten und deren tatsächliche Verantwortung als Drahtzieher der Komplotte dann doch wieder geheimnisvoll bleibt.
Nicht alle Bücher der Bourne-Reihe haben mir gefallen, diesen hier würde ich als »o.k.« bezeichnen: man bleibt auf dem Laufenden. Robert Ludlum / Eric von Lustbader führen zudem eine ziemlich wehrhafte Frau mit multipler Persönlichkeit ein, die gleich mehrere Alternativen abgedeckt und sich auch für spätere Romane eignet. Ist die einzige Überlebende der Drillingsschwestern tatsächlich die, für die sie sich ausgibt? Oder übernimmt sie nur die Rolle einer Ermordeten aus dem gemeinsamen »Wurf«? Für die Autoren der Bourne-Romane gibt es also viel zu tun, was die Fortsetzung der Geschichte angeht. Bourne bleibt spannend.