Adelheid Wimmer u.a.
Das Beratungsgespräch

KEN. »Skills und Tools für die Fachberatung«, so lautet der Untertitel dieses Buchs. »Das Beratungsgespräch« ist für jeden etwas, der seine Mitmenschen bereits auf eine beratende Weise unterstützt. Darüber hinaus bietet es allen eine gute Grundausbildung, die in der Zukunft mit Beratung Geld verdienen möchten.

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Adelheid Wimmer, Josef Wimmer, Gerhard Kamp und Walter Buchacher haben sich für den Linde Verlag in Wien viele Gedanken gemacht, worauf Fachberater achten sollten. Vor allem unterscheiden sie den Fachberater von einem Experten: »Experten haben ihr Fach sehr gut gelernt - sie sind beispielsweise rechtskundig, technisch oder wirtschaftlich versiert, sozial oder pädagogisch gebildet. Fachberater und Fachberaterinnen brauchen aber in ihrer Arbeit zusätzlich zu ihrer fachlichen Expertise auch soziale, kommunikative und psychologische Kompetenzen - sie brauchen Beratungskompetenz.«

Wie man ein Profi-Berater wird

Ich fand die Unterscheidung des Fachberaters von anderen beratenden Berufen schwierig, zumal alles spätere sich auf die meisten Gesprächssituationen übertragen lässt, sei es fachlich beratend, therapeutisch begleitend oder einfach, weil Menschen miteinander reden und sich gegenseitig so überzeugen wollen, dass ein Problem eine Lösung findet.

Die Modelle der vier Autoren sind danach gut zusammengetragen aus so ziemlich allem, was die Trainer- und Beraterausbildungen hergeben. Da sind die Logischen Ebenen nach Robert Dilts ebenso mit drin wie das Vier-Ohren-Modell nach Schultz von Thun und das Landkartenmodell von Alfred Korzybski ebenso wie die Transaktionsanalyse. Auch Anleihen aus dem Neurolinguistischen Programmieren gibt es, das seinerzeit beim Anleihen selbst ziemlich fleißig war. Selbst das Innere Team kommt in unterschiedlicher Gestalt daher und vieles mehr.

Als Trainer und Coach empfinde ich das Buch als recht vollständige Starthilfe für angehende Berater. Das betrifft zum Beispiel die Hilfestellung für die Rollenklärung und den Umgang mit typischen Gesprächspartnern. Die einzelnen Kapitel sind appetitliche Häppchen zu den unterschiedlichsten Themen, ganz so wie wenn jemand seine besten Flipcharts zu einer Ausbildung für Fachberater vertextet: Der Weg zur Vereinfachung geht über das mühevolle Erarbeiten des Wesentlichen. Dann entsteht ein Bild für die Kursteilnehmer, und das wird dann mit allem Verschnitt wieder in Text übertragen. Der Vorteil ist, dass es wesentlich bleibt, der Nachteil, dass die eine oder andere Quelle nicht erwähnt wird, was ich als Autor dann wieder schade finde.

Vier Autoren/Köche haben dieses Gericht bereitet und ihre Erfahrungen zusammengetragen. Mein Entwicklungsvorschlag für die nächste Ausgabe betrifft die Bilder der Flipcharts, die alle auf rechten Seiten angeordnet und auf linken Seiten beschrieben sind. Gehirngerechtes Lernen geht genau umgekehrt. Bilder regen die rechte, Text die linke Gehirnhälfte an. Da die beiden Hälften über den »Balken«, das Corpus callosum, verbunden und nervlich kreuzverschaltet sind, kommen Bilder besser ans Ziel, wenn sie auf linken Seiten stehen. Und Text eben rechts. Fachberater können dieses Prinzip übrigens nutzen, um bestimmte Inhalte eher von rechts oder aber von links zu präsentieren.