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Richard Röhrhoff - Gefühl statt KalkülRichard Röhrhoff
Gefühl statt Kalkül

KEN. Das Schlusswort hat mir besonders gut gefallen: Richard Röhrhoff erwähnt darin seinen Sohn Rufus, der beim Schreiben von »Gefühl statt Kalkül« im Tragetuch oder auf der Spieldecke neben dem Schreibtisch mit dabei war. Es hilft, stets im Blick zu haben, für wen man möglicherweise etwas tut – und gut anfühlen soll es sich eben auch.

 
 

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Richard Röhrhoff lässt sich für die Kraft der Emotionen ansonsten gerne vom Fußball inspirieren. Auch er landet dann ziemlich schnell bei Uli Hoeneß von den Bayern oder bei Jürgen Klopp aus Dortmund.

Mit der Kraft der Emotionen

Eigentlich ist zu der Kraft der Emotionen bereits alles gesagt. Schon immer wissen Motivatoren, dass die Emotion im Wettstreit mit dem Verstand die Oberhand behalten wird. Es tut gut, hin und wieder daran erinnert zu werden. So darf Röhrhoff wieder erklären,

  • wie Emotionen unser Verhalten steuern,
  • warum die coole Generation Apple von etwas mehr Emotion profitieren könnte,
  • wie man in einer reizüberfluteten Welt mit Emotionen Aufmerksamkeit erregt und die eigene Botschaft platziert,
  • wie man Emotionen bei der Berufswahl als Karrierefaktor einsetzt,
  • wie man die emotionale Aufmerksamkeit sich selbst gegenüber verbessert.

Das eigentlich Interessante an »Gefühl statt Kalkül« ist Richard Röhrhoffs eindringliches Plädoyer für Authentizität. Kaum etwas wird härter abgestraft als die Scheinbarkeit. Die auf kuschelig gebürstete Betriebsfeier zu Weihnachten zündet fehl, wenn der Chef den Rest des Jahres seine Mitarbeiter in die Verzweiflung treibt. Besser ist es nach Röhrhoff, stets authentisch zu sein, emotional eindeutig, und danach Entscheidungen zu treffen, wo man sich am besten platziert.

»Ein trauriges Gesicht passt nicht zum Hochzeitshaus«, oder »Was willst du kluge Reden schwingen, wo gut gelaunte Menschen singen« - auch der persönlichen Authentizität sind nach dem Alten Testament und den Sprüchen des Weisen Grenzen gesetzt. Im Zweifelsfall heißt es trotzdem, dass am richtigen Ort die Authentizität, die Echtheit siegt. Wenn Uli Hoeneß sogar gegen die Fans wettert, dass es die Allianz-Arena nicht für sieben Euro Eintritt gibt, wird ihm sein Auftritt verziehen. Als Steve Jobs seiner Gemeinde die verkrebste Bauchspeicheldrüse gestand und über die Endlichkeit des Lebens sprach, rückte der geniale »iGod« und Meister des Heuern und Feuerns sogar seinen Opfern aus der Zeit vom ersten Garagen-Apple bis hin zum iPhone menschlich wieder näher.

Die emotionale Echtheit zugunsten der Glaubwürdigkeit sollte, so finde ich, als Einladung und bestenfalls als Empfehlung herüberkommen. Sobald sie als Erfolg versprechender Appell erscheint, wie im Untertitel zu Röhrhoffs Buch: »Authentisch und erfolgreich mit der Kraft der Emotionen«, überschreitet sie eine Grenze und droht die möglicherweise eher Stillen auszuschließen.

Dabei spüren wir sehr schnell den Unterschied zwischen einer ausgefeilten, marktschreierischen Keynote und der vielleicht etwas schüchternen, aber echten Rede einer Mitarbeiterin, die nach dem Grußwort zu ihrem Jubiläum im Unternehmen einfach nur Danke sagen möchte. Wenn wir nicht gerade auf oberflächliche Unterhaltung stehen, wird uns letztere in Erinnerung bleiben. Echtheit schlägt Standards, selbst wenn die auf hohem Niveau platziert sein sollten. Davon kann sich, etwa seit die Titanic unterging, jeder überzeugen, der sich mit den Büchern über das freie Reden und die Freundschaft von Dale Carnegie beschäftigt hat.

In diesem Sinn widerspricht sich Richard Röhrhoff meiner Meinung nach selbst, wenn er empfiehlt, Motivationen und Leidenschaft mit außergewöhnlichen Leistungen zu paaren und diese Leidenschaft dann in eine bildhafte, symbolhafte oder aufrührende und aufrichtige Geschichte zu verpacken. Abgesehen davon, dass dies vor 2000 Jahren schon der Gekreuzigte zu nutzen wusste, ist es noch nicht lange her, dass es im Rahmen der Modellierungswut zum guten Ton gehörte, sich wirtschaftlich ruiniert zu haben, um dann wie der Phönix aus der Asche wieder aufzuerstehen.

Auch die Authentizität kann anscheinend kopiert werden, so wie der Wanderpokal unter den Nachrichten, dass jemand eine Blitzanlage an der B-irgendwas als vermeintliche Mikrowelle mitgehen ließ. Manchmal hat die Authentizität vielleicht eine Nähe zu den aktuellen Trends, meistens aber nicht. Die Echtheit sollte somit vom Sender ausgehen, und das trifft sich dann zumindest wieder mit dem Titel »Gefühl statt Kalkül«.

Eigentlich verbieten sich dann Empfehlungen wie »Seid authentisch!« wie Herbert Zimmermann in seiner berühmten Radio-Reportage vom 4. Juli 1954 und seinem legendären Ausbruch: »Rahn schießt – Tor, Tor, Tor, Tor!« – und Deutschland war Weltmeister. Das kann einfach nicht kopiert werden. Schade deshalb, dass sich viele Morgenshows im Radio wie geschwätzige Klone des einstigen Soldatenprogramms »Good Morning, Vietnam!« anhören. Oder dass der Standard der Frontmänner und -frauen (!) der Nachrichtenmagazine lange Zeit wie Hanns Joachim Friedrichs anmutete. Oder Karl-Heinz Köpcke.

Richard Röhrhoff fasst seine Empfehlungen in einem Dreieck von Authentizität, Emotionalität und Glaubwürdigkeit zusammen. Sie beeinflussen einander gegenseitig, und damit lässt sich das Modell als Aufhänger zu »Gefühl statt Kalkül« gut merken. Der Autor schließt sein Buch mit der Abschrift der berühmtesten Radioreportage der deutschen Fußballgeschichte.


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