Michaela Seul
Verbiss
KEN. »'Babypause!', brüllte Felix durch den Empfangsbereich des Fitnesstempels.« - Irgendwie bricht die Welt von Kommissar Tixel zusammen. Hat Franziska, seine Neue, nun etwas mit dem verschwundenen Clemens von Lübtow? Am Ende Ist sie gar Teil eines Komplotts gegen den verschrienen »Reh-Phobiker« des Bayerischen Ministeriums für Landwirtschaft und Forsten.
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Felix Tixels Neue ist Fitnesstrainerin und von Clemens von Lübtow angeheuert, etwas gegen das extreme Übergewicht seiner Tochter Celina zu tun. Die Hormone der pubertierenden 14-Jährigen schwappen nahezu über, ebenso wie ihr Bedürfnis, endlich von ihren Mitschülern und zweifelhaften Freunden anerkannt zu werden.
»Ich werde dich so lange füttern, bis du verhungerst.«
Vater Clemens ist zu sehr auf Macht und Karriere im Ministerium für Landwirtschaft und Forsten aus, zudem geschieden und hat ohnehin weder Absichten noch Ahnung, wie er mit dem schwergewichtigen Zögling umgehen soll. Ihm bleibt nur die Drohung: Du nimmst ab oder verschwindest in ein Internat!
Auch wenn er ihr mit Franziska Fischer eine Personaltrainerin mit Hund zur Seite stellt, ist Celina noch weit weg davon, sich der Herausforderung durch ihre Pfunde zu stellen. Dann verschwindet der Vater spurlos. Celina ist die alleinige Chefin im Haus, hat noch immer von nichts eine Ahnung, und das Jugendamt rückt ihr auf die Pelle.
Es mehren sich die Zweifel, dass Celinas Vater überhaupt noch lebt. Mit einer Einstellung von »Mir doch egal!« kommen weder Franziska noch die Polizei zurecht, allen voran, »Frau Ziskas« Freund Felix Tixel. Inzwischen droht Clemens von Lübtow irgendwo im Bayerischen Wald in einem Verlies zu verhungern. Ohne Feinde geht so etwas nicht. Vielleicht haben Neider im Ministerium damit zu tun, radikale Kumpels, denen Celina von Lübtow gerne gefallen möchte. Auch Naturschützer, denen die Interessen der Heger und Pfleger im Ministerium zu sehr am Wohl des Wildbestands vorbeigehen, könnten hinter dem vermuteten Verbrechen stehen.
Michaela Seul bringt uns mit ihrem Kriminalroman den Zorn der Jäger näher. Alle ihre Darsteller leben ansonsten in kaputten Verhältnissen oder entstammen ihnen. Nur Flipper, der Hund, ist der Mittelpunkt des Universums Bayerisches Fünfseenland. Da stehen natürlich Tür und Tor offen für zusätzliche Verwirrungen, gegen die ein einzelner Hund wenig tun kann.
Ein unterhaltsamer Roman, der den Appetit auf die Sahnetorte ein bisschen eindämmt - immer wieder auch mit einer ordentlichen Portion Humor. Denn während Celina immer mehr Höhe-mal-Tiefe-mal-Breite wird, dämmert ihr Vater in seinem stinkenden Gefängnis dahin. Dort bekommt er zu essen, was er als Jäger nicht einmal dem Wild in seinem Forst zumuten sollte. Es geht um nicht weniger als um sein Leben.