David Baldacci
Zero Day

KEN. Hieß es nicht immer, dass ein Rabe dem anderen kein Auge aushackt? John Puller, der neue Held David Baldaccis, muss damit rechnen, als er einen ziemlich üblen Mord an einer Familie im ländlichen Virginia untersuchen muss. Die Generation der Veteranen aus Afghanistan hält eben zusammen.

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Der beste Ermittler der amerikanischen Militärpolizei kann eigentlich gar nicht mehr anders, als sich seinem nächsten Fall mit Kleidersack und nahezu im Stechschritt zu nähern. Da kommt auch Semantha Cole kaum gegen an, die ihm vor Ort zur Seite gestellt wird. Warum werden Menschen in einer Gegend umgebracht, die vom Kohletagebau in eine Mondlandschaft verschandelt wurde?

Die Sicherheit ganz Amerikas steht auf dem Spiel

Irgendwann wird selbst der Spezialermittler der US-Army erkennen müssen, dass Kohle nicht der einzige Energielieferant ist und im guten alten Amerika Reste von Nuklearanlagen vor sich hin verrotten, ohne dass es jemanden interessiert. Fast jedenfalls. Denn wo einmal die Kerne reagierten, könnte es auch ein weiteres Mal geschehen.

Die übelsten Absichten hat in diesem Sinn der Erzfeind unter dem Grünen Halbmond. Und wer auch immer Geld daran verdienen könnte, mischt ordentlich mit. Also ist die ermordete Familie in Virginia, dem »Arsch der Welt«, nur ein winziges Element in einem weitaus größeren Getriebe. Ist der getötete Offizier entweder geschasster Mitwirkender oder jemand, der die Augen offen gehalten hat und Dinge wusste, die er besser niemandem auch nur ansatzweise verraten hätte.

Wird »Zero Day« stattfinden? Oder werden Einmal-Army-immer-Army-John-Puller und seine weltliche Mitermittlerin Semantha Cole dem drohenden Bösen rechtzeitig ein Ende setzen?

David Baldacci trifft den Geist der Zeit in den Vereinigten Staaten und wird als »Topagens« (!) in den dortigen Bestsellerlisten geführt. Ich habe keine Ahnung, wie ihm das gelungen ist, aber Baldacci schafft Unterhaltung und Meinung. Bis »Jason Bourne« ist es meiner Meinung nach trotzdem noch ein weiter Weg. Allerdings muss auch der sich immer wieder arg anstrengen, um im üblichen Gut-und-Böse-Spiel aufzufallen. Man muss trotzdem nicht alles glauben, was an Fakten hinter der einigermaßen guten Unterhaltung stehen mag.