Nick Fitzherbert
Die perfekte Präsentation
KEN. »Perfekt präsentieren«, »So gelingt jeder Vortrag«, »magische Tricks« – Immerhin: meine Neugier ist geweckt. Wieder einmal. Aber würde ich deshalb zu Nick Fitzherberts Thema wirklich mehr und vor allem Neues erfahren als wie PowerPoint funktioniert?
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Nick Fitzherbert ist neben Marketingfachmann, PR-Berater, Coach und Trainer auch Magier. Er beherrscht in diesem Sinn eine Menge Fingerfertigkeiten. Und er stellt sich damit in Radio, Fernsehen, in seinen Seminaren und Kundengesprächen überzeugend der Öffentlichkeit.
Erfolgreich mit den Erkenntnissen der Wahrnehmungspsychologie
Vielleicht ist das in aller Deutlichkeit das eigentlich Magische an seinem Ansatz: Wir sind hochgradig aufmerksam, wenn wir hinter das »Geheimnis« von etwas Wahrgenommenem kommen wollen. Und wer jemals den Close-up-Magier Thorsten Strotmann in Stuttgart erlebt hat, weiß wie magisch »Magie« sein kann. Jeder richtig guter Magier spielt in seinen Auftritten großartig mit den Gesetzen der Aufmerksamkeit.
Immerhin erfahren wir, dass Nick Fitzherbert die Teilnehmer seiner Präsentationstrainings genau aus diesem Grund kleine Zaubereien einstudieren und vorführen lässt. Welche genau das sind, sagt er selbstverständlich nicht. Aber er beschreibt, dass sich schon damit der Fokus seiner Seminarteilnehmer ändert, sie automatisch selbstbewusster werden und ein Gespür für die Lenkung der Aufmerksamkeit ihres Publikums bekommen. Beides werden sie später in der freien Wildbahn als Vortragende gebrauchen können.
Wie Negatives und Positives entsprechend unserer Schreib- und Lesegewohnheiten im Raum geankert werden können, fand ich von Nick Fitzherbert interessant dargestellt. Weitere Impulse sind zum Beispiel diese hier:
- Vorstellungen und Erwartungen bilden den Rahmen jeder Kommunikation.
- Das Gehirn filtert den Großteil der eingehenden Informationen heraus und lässt nur durch, was es für wichtig hält.
- Konzentrierte Aufmerksamkeit erfordert einen klaren Fokus.
- Die Sinne bieten fünf verschiedene Zugangsmöglichkeiten zum Gehirn.
- Anfang und Ende bleiben in Erinnerung.
- Negative Formulierungen behindern die Kommunikation.
- Offenheit zerstreut Zweifel, Beteuerungen schüren sie.
- Der Mensch hat mehr Vertrauen in Schlüsse, die er selbst gezogen hat.
Wie ein Vortrag von der Ideensammlung über den dramaturgischen Aufbau bis hin zum Einüben und schließlich Durchführen umgesetzt werden kann, gehört zu den Standards und ist hier ebenfalls gut zusammengefasst.
Das meiste darüber hinaus ist PowerPoint. Dadurch sind Nick Fitzherbert und »Die perfekte Präsentation« die Microsoft-Variante von Carmine Gallo und »Überzeugen wie Steve Jobs«. Während Steve Jobs die Entwicklung von Keynote auch für seine eigenen Präsentationen vorantrieb, brauchte Microsoft mit PowerPoint vor allem eine Entsprechung für den Markt. Das ist etwas anderes als die wirkliche persönliche Motivation.
Jobs Auftritte sind deshalb nach wie vor legendär. Heute gibt es Apple eben ohne Jobs und Nick Fitzherbert mit PowerPoint als Produkt des Mitbewerbers. Was durchaus anregend sein kann, denn von der Idee bis zur Beschränkung auf das Wesentliche einer Präsentation haben beide Systeme einiges gemeinsam.
Es ist das, was man sich vermutlich tatsächlich am besten mit den Erkenntnissen der Wahrnehmungspsychologie erklären kann. Die gelten für alle Vorträge, egal ob mit oder ohne Keynote oder PowerPoint. Die Essenz aus der Sicht des Magiers Nick Fitzherbert ist »Die perfekte Präsentation«.