John C. Parkin und Gaia Pollini
Fuck it ist die Antwort

KEN. Liebe Fuck it-Freunde, eure Eltern, Großeltern und deren Urgroßeltern wissen vermutlich noch, was Orakel-Bücher sind. Selbst die Bibel war eines. Also passiert hier nicht wirklich etwas Neues, selbst wenn ihr den ganzen Kram online auf dem Klo lesen könnt. Aber ...

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»Fuck it ist die Antwort« ist ein intelligent designtes Wein-Etikett für steinalte Schläuche, die schon eure Eltern geschultert haben. Dass es trotzdem Spaß macht, sich auf das Konzept von John C. Parkin und Gaia Pollini einzulassen, hat also nichts mit ihnen selbst zu tun. Vielmehr ist dies ein beliebiges Antwortenangebot in einer zeitgemäßen Aufbereitung.

Ein Blick ins Buch – Problem gelöst

»Soll ich mich von meinem Arbeitgeber trennen!« - Antwort: »Mach einen Spaziergang und denk darüber nach.«

»Ist Fuck it eine Botschaft für mich?« - Antwort: »(Take a chance, take a ch-ch-cha-chance). Take a chance in me.«

Klingt irgendwie nach Abba. Ich hätte jedoch genauso gut einen Spaziergang machen und darüber nachdenken können.

Mit all seinen Antworten ist dieses Buch so überflüssig wie ein Kropf in Bayern, also ein schilddrüsen- und oft jodmangelbedingter dicker Hals. Den haben wir oft genug, weil uns gerade das Wasser an der Kante der Unterlippe steht. In solchen Fällen haben sich schon Generationen vor dem Smartphone einen Wink des Schicksals gewünscht. Viele haben danach gewürfelt und Gott / den Göttern / den Göttinnen und Göttern die Entscheidung überlassen. - Nichts ist schlimmer als keine Klarheit und jeder scheinbare Wink danach willkommen.

Wenn alles also schon einmal war, so wie das Gegenteil genau so, dann ist es konsequenterweise Zeit für »Fuck it«. Nichts ist wichtig und die Antwort beliebig.

Dass ich das Büchlein mag, liegt an seiner Reduktion auf das, was die vorhergehenden »Fuck it«-Bücher des Autoren und seiner Partnerin ausmachen. Sie hatten das Glück, eine Ader des Zeitgeistes zu treffen. Sie »sellen« »best« mit der Botschaft, dass nichts wirklich wichtig ist. Kohelet, der Prediger, hätte damit Jahrtausende zuvor ebenfalls punkten können: Alles ist »Jagen nach Wind«.

Bemerkenswert in all dieser Flüchtigkeit, auf die John C. Parkin und Gaia Pollini aufmerksam machen, ist die graphische Umsetzung ihrer Antworten durch »Andrea Amadio, den Designer numero 1«. Er gibt dem Buch seine eigentliche Wichtigkeit mit grafisch raffinierten Übertragungen, die die Antworten verstärken. Klasse!

Aber ist auch das wirklich wichtig? – Antwort: »S s s s sss ssschlaf darüber.«