Barbara Gassert und Petra Linné
Gute Kohlenhydrate ...
KEN. Essen muss bei allen Pros und Contras Spaß machen. Dabei irgendetwas Schlaues im Sinn von Gebot und Verbot einzuspeisen, muss besonders appetitlich sein und erst recht Spaß machen. "Gute Kohlehydrate - schlechte Kohlehydrate" von Barbara Gassert und Petra Linné sind dabei ein wirklich gelungener Ansatz, die grafische Umsetzung von Lydia Kühn ist einfach großartig.
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Dass Gassert/Linné in ihrem neuesten Werk auch die LOGI-Methode (Low Glycemic and Insulinemic Index) transportieren und sich damit ess-ideologisch verorten, macht überhaupt nichts. Das LOGI Prinzip ist einfach: viel Obst und Gemüse, weniger Tierisches, noch weniger Sättigungsbeilagen (Kohlehydrate) und Süßes als Ausnahme. Das Problem ist die dritte Stufe, schließlich sind Nudeln, Brot und Getreide doch so lecker. Sie sind einfach aufzutischen und halten zudem lange vor.
Pfunde verlieren und Energie tanken!
Wer hier den Hebel ansetzt, muss besonders feinfühlig sein. Es geht um nicht weniger als um das Frühstücksbrötchen, die Vollkornstulle für die Pause und die französische Lebenskunst in Gestalt des Baguette. Wir könnten locker 1800 Gramm Radieschen statt zwei Scheiben Vollkornbrot essen, fast zweieinhalb Kilo Zucchini statt zwei Mohnbrötchen, 1400 Gramm Karotten statt zwei Brezeln und 1000 Gramm Oliven statt drei Scheibchen Baguette. Tut natürlich keiner. Aber es tut gut zu wissen, was man statt dem, was man immer tut, alternativ zu sich nehmen kann.
In "Gute Kohlehydrate - schlechte Kohlehydrate" ist grafisch clever aufbereitet, welche guten Geister wir aktivieren können, wenn wir die bösen erst einmal vertrieben haben. Wir brauchen eben das "Was-stattdessen?" als Stein der Weisen. Denn wenn unsere Oma nach Jahrzehnten mit Kartoffeln, Brot und Nudeln ihren 90sten feiert und ihre Urenkelin die Familienrezepte für leckere Kuchen bereits an die nächste Generation weiterreicht, dann wird der Standardesser schwer davon zu überzeugen sein, dass Kohlehydrate schlecht sind.
Manche Kohlehydrate sind jedoch besser, weil sie auch langfristig Energie liefern und den Organismus dabei weniger belasten als die geliebten Sättigungsbeilagen Nudeln, Kartoffeln, Spätzle, Reis und Brot. Was eher nutzt statt frustet, zeigen Barbara Gassert und Petra Linné auf eine gelungene Weise mit leicht verdaulichen und knackigen Infos.
Nachdem die Botschaft dann hoffentlich angekommen ist, bieten sie in einem weiteren Teil Rezepte für die gesunde Ernährung mit guten Kohlehydraten, und das jeweils noch so, dass es jahreszeitlich passt. Damit die Umwelt, die wir auf diese weise niemals leer essen werden - keinen Schaden nimmt.
Ein irgendwie fröhliches Buch voller Aha-Effekte
- mit Tests zu Ihrem persönlichen Essverhalten
- mit einer Kohlenhydrat-Hitliste
- mit einem Saisonkalender für Obst und Gemüse Inklusive schmackhafter Rezepte auf Basis "guter" Kohlenhydrate
Leicht zu merken und über den bildhaft umgesetzten "Waagenvergleich" hilfreich beim nächsten Schlendern durch den Supermarkt.