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James Brown - Godfather of Soul: Die Autobiografie James Brown
Godfather of Soul: Die Autobiografie

KEN. Irgendwann war James Brown (1933 - 2006) in meiner Plattensammlung. Ich war ziemlich jung und wollte vermutlich »irgendwas mit Reggae«, kam aber schnell über meinen Irrtum hinweg, als James Brown voller Inbrunst sang: »I feel good!« Diesen Ohrwurm des »Godfather of Soul« bin ich nie wieder losgeworden.

 
 

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Die einführenden Worte der Autobiografie schreiben Autoren, die das Phänomen James Brown wirkungsgeschichtlich ergründen wollten. Dann aber greift »Mr. Dynamite« selbst zur Feder, auf eine erfrischend unakademische Art. Und sofort begann ich, mich wieder gut zu fühlen. Nebenher hörte ich ihn mit »It’s a Man’s World« und fand ihn als »Sexmachine« recht akzeptabel: Sollte die Welt eine der Männer sein, ohne die Frauen wüssten wir es nicht.

Von »Please, Please, Please« bis heute

James Brown (James Joseph Brown, Jr.) erlebte den modernen Rassismus von der übelsten Art. »Was fällt dir ein, dich einfach hierher zu setzen, Nigger?«, hörte er in einem Bus. »Du kannst dich doch nicht einfach neben mich setzen. Was glaubst du wohl, wer du bist?« Wir sind in den 1960-er Jahren, in denen James Browns Karriere gerade begann.

Er selbst wurde wegen eines eher kleinen Vergehens zu 16 Jahren Haft verdonnert. Sein größeres Vergehen dabei war seine schwarze Haut. Nach vier Jahren wurde er entlassen. In der Welt der Musik galten andere Regeln: »Es ist schwer zu glauben, aber wir haben damals nicht viel Trouble mit dem Rassismus gehabt, außer wenn wir mit weißen Gruppen unterwegs waren. Dann bekamen wir in Hotels und Speiselokalen die Diskriminierung zu spüren, aber ich glaube, weil wir im Showbusiness waren, ließen uns die Leute in Ruhe.«

James Brown galt als härtester Arbeiter im Showbusiness. Von 1956 bis 2002 erschien im Schnitt alle zwei Monate ein neuer Hit. Bei diesem unglaublichen Ergebnis konnte es nicht ausbleiben, dass er bis heute der am meisten gecoverte Musiker überhaupt ist. Als politischer Musiker wetterte er gegen den Vietnamkrieg und den Rassismus in den Vereinigten Staaten. Er erlebte sich durchaus als Gefangener seiner eigenen Rasse, nahm aber auch die Belastungen anderer Künstler wahr.

Als Elvis Presley 1977 starb, war James Brown ziemlich betroffen. Beide waren sie arme Jungs vom Land, die mit Gospel und R&B aufgewachsen waren. Sie hatten zeitgleich Top-Hits herausgebracht, lange in Hollywood gelebt und waren schließlich nach Hause zurückgekehrt, um sich nicht selbst zu verlieren.

James Brown prägte Musiker wie Carlos Santana und Miles Davies ebenso wie die moderne Rap- und Hip-hop-Musik. Little Richard, der ihn zunächst nur als Vorgruppe zuließ, dann aber als jemanden ablehnte, der ihm die Show stahl, verbeugte sich am Ende tief vor dem Erneuerer und Wegweiser James Brown. Auch Michael Jackson wäre nicht der großartige Tänzer geworden, wenn er zuvor nicht von den Bewegungen des »Godfather of Soul« hypnotisiert gewesen wäre: »Ich wusste, dass ich das für den Rest meines Lebens auch tun wollte.«

Seit seinem ersten Nummer-eins-Hit »Please, Please, Please« im Jahr 1956 hat James Brown fünfzig Jahre lang die Musik immer wieder verändert. Mit seiner Hymne »Say it Loud, I'm Black and I'm Proud« wurde er zur Symbolfigur der schwarzen Bürgerrechtsbewegung und stellt bis heute für viele Schwarze die Verkörperung des Amerikanischen Traums dar.

Es tut gut, dass James Brown seine Biografie nicht seinen Vorwortschreibern überlassen hat, die sich an seine Wirkungsgeschichte hängen, als wollten sie ein bisschen in seinem Glanz mitscheinen. In »James Brown« spricht »Mr. Dynamite« vor allem selbst zu uns. Als er 2006 in Atlanta, Georgia, starb, war er bereits 20 Jahre lang in der »Rock and Roll Hall of Fame«. Und dort gehört er hin.



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