Karl Heinz Däke
Die Milliarden-Verschwender
KEN. Kaum zehn Jahre alt, fragte sich Karl Heinz Däke bis zum Direktor der Firma durch, in der sein Großvater nach dem zweiten Weltkrieg arbeitete. Er zeigte ihm eine Lampe an, die tagsüber in einer Werkshalle unnütz brannte und Energie verschwendete. Das wurde seine Mission fürs Leben. In Däkes Buch »Die Milliardenverschwender geht es allerdings um ganz andere Summen ...«
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Wenn Däke darüber berichtet, wie Beamte, Bürokraten und Behörden unsere Steuergelder zum Fenster hinauswerfen, dann kann er auf 40 Jahre Erfahrung beim Bund für Steuerzahler zurückgreifen. Kein Wunder, dass seine Beispiele immer wieder auch aus D-Mark-Zeiten stammen, als Stuttgarts Bürgermeister noch höhere Ruhestandgelder bezogen als die ehemaligen Bundespräsidenten.
Beamte, Bürokraten, Behörden werfen Steuergelder zum Fenster hinaus
Da werden Mehrkosten als Sparmaßnahmen deklariert, Millionen teure Planungen und Gegenplanungen finanziert, Projekte begonnen, verzögert oder abgebrochen. Die Kosten steigen in immer höhere Dimensionen, während die Bevölkerung bei den vielen Nachrichten immer weiter hilflos abstumpft. Vielleicht braucht es deshalb Menschen wie Karl Heinz Däke, der von 1994 bis 2012 als Präsident des Bundes der Steuerzahler den öffentlichen Vertretern und Verwaltern auf die Finger schaute. So unbequem das auch für die betroffenen Verschwender sein mag, so dient es doch allen.
Ich gebe zu, dass mich an dem Buch zwei Dinge stören. Einmal ist es die Vielzahl der Beispiele, die mich schon lange an das Gute meiner Volksvertreter und Volksverwalter im Umgang mit den Steuergeldern zweifeln lassen. Zum anderen stört mich, dass dieses Fass ohne Boden der Verschwendung ein Fass ohne Boden bleiben wird. Selbst Karl Heinz Gäke wird nur einen Bruchteil der Verschwendungen identifiziert haben.
Die Erklärung für die Großzügigkeit mit den Steuergeldern finde ich bei all dem wenig tröstlich: So ist es nicht das Geld der Steuergeldverwalter, das verschwendet wird. Die Dimensionen sind immer wieder so ungeheuerlich, dass niemand irgendwen realistischerweise zur Rechenschaft für die verplemperten Milliarden verantwortlich machen kann. Einmal leben die Entscheider irgendwann einmal ab. Zum anderen übersteigt ein Regress die faktischen Möglichkeiten eines jeden normal sterblichen Beamten oder Politikers.
So kann Wolfgang Schuster (Oberbürgermeister Stuttgarts bis Anfang 2013) bei einem öffentlichen Auftritt bequem sagen, er werde sich auch nach seiner Amtszeit für den Stuttgarter Bahnhof verantwortlich fühlen. Die Geister, die er rief, wird er jedoch niemals vertreiben können, denn es gibt kein Projekt dieser Größenordnung in Deutschland, dessen Kostendeckel jemals eingehalten worden wäre.
Mein Fazit: Wir brauchen mehr standhafte Menschen wie Karl Heinz Gäke vom Bund der Steuerzahler, die den Überblick über die Verschwendung von Steuergeldern behalten - und die dabei den Wind ertragen können, der ihnen zweifellos entgegenweht.