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Buchempfehlungen der Redaktion Globalscout


 Jürgen Grässlin, Daniel Harrich undDanuta Harrich-Zandberg - Netzwerk des Todes. Jürgen Grässlin u.a.
Netzwerk des Todes

KEN. Wer noch immer glaubt, dass Waffen zum Frieden in der Welt beitragen, sollte »Netzwerk des Todes« lesen. Wie verflochten Behörden und Waffenproduzenten sind, zeigen Jürgen Grässlin, Daniel Harrich und Danuta Harrich-Zandberg leider nicht zum ersten Mal.

 
 

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Der Untertitel »Die kriminellen Verflechtungen von Waffenindustrie und Behörden« ist fast schon beschönigend. Uns fehlen die Begriffe, um solche Verflechtungen wirklich angemessen zu beschreiben. So wie IS eben kein Staat, Massenmörder keine Kämpfer und ihr Meucheln niemals heilig sein kann. Die Willkommenskultur ist fragwürdig, wenn laufend Gesetzeslücken geschaffen oder genutzt werden, damit weiter an tödlichen Maschinen verdient werden kann.

Aufgedeckt: die Macht der deutschen Waffenindustrie

Frieden braucht einen Zustand ohne Waffen. Sie sind für den Frieden am Ende nutzlos, bringen wenigen Unternehmen einen Haufen Geld und bleiben auch dann tödlich, wenn selbst der eigentliche Käufer an ihnen zugrunde gegangen sein sollte.

»Allein in Bosnien-Herzegowina gab es nach dem Ende der Kämpfe einen Überschuss von 850.000 registrierten Kleinwaffen«, schreiben Jürgen Grässlin und seine Mitautoren. Wo all diese Waffen jedoch stecken, weiß niemand wirklich. Dabei liefern wenige kleine Firmen jährlich zusätzlich Waffen im Wert von vielen Millionen Euro in unsichere Gebiete. So sehr Journalisten und Aktivisten wie Jürgen Grässlin dagegen wettern, auch unsere Behörden finden mit Unterstützung der Politik immer neue Gründe, dass der Nachschub gesichert bleibt.

Dabei versuchte selbst der amerikanische Präsident Barack Obama in den letzten Wochen seiner Amtszeit, im eigenen Land etwas gegen diesen Wahn zu tun. Er legte sich damit offen mit einer Lobby an, die noch darüber triumphierte, dass in manchen Bundesstaaten der USA das öffentliche Tragen von Schusswaffen erlaubt ist. Obamas Nachfolger Donald Trump stellt sich dagegen sogar noch dann schützend vor die National Rifle Association (NRA), wenn wieder einmal ein Amokläufer in einer Schule gewütet hat.

Nach »Netzwerk des Todes« sollten wir uns jedoch nichts vormachen. Auch in Europa gibt es unvorstellbare Mengen Kleinwaffen, denen jedes Jahr mehr Menschen zum Opfer fallen als durch Krisen wie in Syrien oder der Ukraine. Zudem ist eine alte Waffe nicht weniger tödlich, bloß weil »modernere« Modelle entwickelt werden.

Jürgen Grässlin und seine Mitautoren beschreiben einen Zustand, bei dem uns Angst und Bange werden sollte. Tatsächlich sterben sogar mehr Menschen statt durch großes Kriegsgerät durch Waffen, die in eine Schreibtischschublade oder Handtasche passen und sogar von Kindern abgefeuert werden können. Laufend werden Gesetze umgangen oder Gesetzeslücken genutzt, damit der Export fortgesetzt werden kann.

Dass »Schwerter zu Pflugscharen« werden sollten, wie in biblischen Zeiten der Prophet Jesaja gesagt haben soll, hat sich bis heute nicht durchgesetzt. Im Gegenteil, wir waren vielleicht nie weiter weg davon als heute. Es wird mehr oder weniger offiziell wettgerüstet - anscheinend auch privat. Statt Pflugscharen werden Waffen exportiert, und Menschen, die ihre Länder zum Blühen bringen sollten, werden in der Gegenrichtung importiert.

»Netzwerk des Todes – die kriminellen Verflechtungen von Waffenindustrie und Behörden« ist ein schockierendes Buch. Es braucht keine zusätzlichen Ideologien und zerstörerischen Ereignisse, um zu erkennen, dass Waffen nur einen Zweck haben, nämlich um damit zu töten, egal aus welchen Motiven. Das macht sie zur Hauptursache menschlichen Leids – mehr als alle »Naturkatastrophen« und Epidemien zusammen.



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