Raimund H. Drommel
Der Code des Bösen
KEN. „Wenn man den sprachlichen Stil eines Menschen genau genug analysiert hat, kann man aus geeigneten Textproben eine individuelle Merkmalskombination extrahieren, mit der er sich unter Millionen anderer Menschen ausfindig machen lässt." Raimund H. Drommel zeigt in „Der Code des Bösen", wie genau er vorgeht, um Kriminelle zu identifizieren, die manchmal eben nur etwas Schriftlichtes hinterlassen haben.
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Drommel ist Sprachprofiler und als Kriminalpsychologe ein Meister im Umgang mit der Sprache. Innerhalb von zwei Stunden entlarvte er eine Notiz im Internet als Fälschung, die dem Amokläufer von Winnenden tagelang als Ankündigung seiner schrecklichen Tat zugeschrieben wurde. Auch zum Tod Uwe Barschels oder des FDP-Politikers Jürgen W. Möllemanns sowie zu langandauernden Verleumdungen von Casting-Show-Stars macht Drommel klare Analysen auf der Basis schriftlicher Äußerungen. Er ist ein präziser Kriminalist und verfasst zudem großartige Reportagen über „Die spektakulären Fälle des Sprachprofilers".
Die spektakulären Fälle des Sprachprofilers
Als Redakteur habe ich täglich mit Schreiben zu tun und freue mich über jeden neuen Zugang zu „meinem" Textmaterial. Mein persönliches Handwerkszeug als Textarbeiter ist eher einfach und kommt aus der Anwendung, die ich intuitiv immer dann angleiche, wenn die gewünschten Rückmeldungen ausbleiben. Rommel hat es meistens mit Ergebnissen zu tun: Texte, die bereits eine erwünschte oder eine unerwünschte Reaktion bewirkt haben - je nach Perspektive der Täter oder der Opfer. Meistens werden dann Anwälte und Gerichte eingeschaltet.
Drommels Tatorte sind Erpresser- und Bekennerschreiben, Drohbriefe, Tagebücher und Testamente, Abschiedsbriefe, kriminelle Mails oder Websites. Als Sachverständiger für Text hat er einen Beruf mit Zukunft: Noch nie wurde täglich - und das auch noch öffentlich - so viel geschrieben wie heute. Jeder Text auf einem Computer oder Handy kann entwendet, ausgewertet und gefälscht werden. Alles kann innerhalb von Sekunden anonym via Internet um die Welt reisen.
Das hinterlässt ein Gefühl der Bedrohung. Ein Gegenmittel dazu sind Sprachprofiler wie Raimund Drommel, der in seinem Buch erklärt, wie er arbeitet und worauf er methodisch achtet, so dass er sich eben nicht nur auf sein Gefühl verlassen muss. Decknamen und frei erfundene Personendaten bieten einem Verleumder somit auch im Internet eine nur scheinbare Sicherheit. Denn auch wer sich unter falschem Namen eine neue Netzidentität gibt, behält seine Sprache in der Regel bei: „Wir können zwar versuchen, unseren Sprachstil oder unsere Schreibweise zu ändern, doch auf Dauer kann keiner von uns aus seiner ‚sprachlichen Haut‘. So sehr wir uns auch bemühen: Wendungen und einzelne Wörter, Kombinationen und Bildlichkeiten sind uns im Laufe der Jahre so selbstverständlich geworden, dass wir es gar nicht mehr bemerken, wenn wir sie verwenden."
Der "Der Code des Bösen" ist eine Einführung in die Arbeit eines Sprachprofilers und gleichzeitig über lange Strecken ein Thriller mit Fällen, durch die wir mit sicherer Hand begleitet werden. Raimund H. Drommel (* 1946) hat die Sprachwissenschaftliche Kriminalistik in Deutschland eingeführt und arbeitet seit 25 Jahren als Sprachsachverständiger und Sicherheitsberater für Polizei, Landeskriminalämter, Gerichte, Unternehmen und Privatpersonen.