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Annette Lies – PottprinzessinAnnette Lies
Pottprinzessin

KEN. Bettina Baumann designt und testet Lacke bei CarStar in München. In »Pottprinzessin« verliebt sie sich erst in einen Kollegen, dann in einen Anwalt und schließlich zurück in ihre Geburtsstatt Recklinghausen. Einzig ihre Nase, übel gebrochen in Kindheitstagen, kommt ihr auf dem geraden Weg immer wieder in die Quere.

 
 

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Annette Lies, bereits mit der »Saftschubse« erfolgreich, ist nach den Romanen über den Wolken wieder auf vier Rädern angekommen. Jedenfalls fast, denn ihre neue Heldin hat Angst vorm Fahren und nimmt daher die Bahn von München nach Recklinghausen.

Schickeria oder Schalke?

»Pott« ist zunächst für sie echt fies und das total unerwünschte Gegenteil ihrer Wahlheimat von Welt: München. Zudem wird sie über ihre Familie, die Mutter, zwei Tanten und ihren Bruder sowie einen wenig gelittenen geschiedenen Vater mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Das heißt zunächst also mit ihrer ultraspießigen Herkunft.

Aber für die Konfrontation mit dem Früheren reicht für Bettina der morgendliche Blick in den Spiegel. Ihre Nase zeigt in die falsche Richtung, seit sie als Grundschülerin bei einer Rauferei geschubst wurde und mit voller Wucht gegen einen Heizungskörper krachte. Der Feind ist klar, meint sie jedenfalls, selbst mit 33 hat sie mit jenem Mario noch eine Rechnung offen. Und in Corinna, ihrer Mitschülerin und engsten Freundin von damals, scheinbar sogar eine Verbündete.

Das Weihnachtsgeschenk ihrer Angehörigen investiert Bettina in eine Schönheits-OP, die wegen der Altlasten von damals allerdings unvollendet bleibt. Nicht nur die Nase hat es einst erwischt, sondern auch die beiden Vorderzähne, deren Ersatz bei der Intubation herausbricht. Für Bettina und die drei älteren Damen im Hause Winter, wie die Mutter nach ihrer Scheidung heißt, beginnt eine heiße Zeit voller Frust, Lust und Selbsterkenntnis.

Die einst böse Geschubste entdeckt ihre Wurzeln – und es fühlt sich gut an. Dass »die Baumann« ihre Biografie am Ende komplett umgeschrieben haben wird, ist ein heilsamer Prozess, bei dem vorerst nur die Nase schief bleibt. Die möhrenfesteren Zähne wird bis zum richtigen Implantat ihr kuscheliger Haushase mit dem Namen Untermieter haben. Der Rest ist einfach schön.

Die »Pottprinzessin« ist eine Liebeserklärung an Recklinghausen und den einstigen »Ruhr-« oder »Kohlenpott«. Fast ein modernes Märchen, bei dem sich die Froschfrau aus München nach und nach in die Prinzessin zurückverwandelt, die sie einst war. Einen Prinzen gibt es auch und zum Schluss dazu passend die moderne Version des Abgesangs von »Wenn sie nicht gestorben sind …«. Das wollten wir damals wie heute immer wieder lesen.



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