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 Stephan Bartels - Dicke FreundeStephan Bartels
Dicke Freunde

KEN. Simon Havlicek möchte an seinem dreißigsten Geburtstag seine Freundin Katja überraschen und von der Arbeit abholen. Als er auf ihrer Büroetage noch einmal »für kleine Jungs« geht, erwischt er sie mit etwas vom Fahrradkurier in der Hand, was eher zu großen Jungs passt.

 
 

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Der Tag ist damit gelaufen. Auch die Aussprache statt eines kuscheligen Abends fällt kurz aus. Katja begründet ihren Seitensprung mit dem drahtigen Giancarlo mit Simons 106,8 Kilo bei etwas über eins achtzig. Sexy ist für Katja anders, und Sex mit jemandem mit Simons Umfang geht trotz der gemeinsamen Beziehungsjahre gar nicht mehr.

Männerfreundschaften, die Frauen an sich und im Speziellen.

Dabei hatte Simon zwanzig erfolgreiche Fußballerjahre auf dem sportlichen Buckel – bis ihm ein berüchtigter Kicker vom anderen Team das Knie kaputt foulte. Jetzt ist also auch seine Beziehung im Eimer. Autor Stephan Bartels lässt seinen gehörnten Helden aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen.

Mit dreißig zurück zur Mutter und ins ehemalige Kinderzimmer ist ziemlich daneben. Da klingt der Vorschlag von Simons Kollegin Anke schon besser, bei Holger einzuziehen, einem zurückgezogen lebenden Computernerd, mit dem in der Firma nur spricht, wessen Rechner gerade hoffnungslos abgeschmiert ist.

An »Hotte« ist alles überdimensional: seine Hamburger Wohnung mit über 200 Quadratmetern, sein Lebendgewicht von 145,8 Kilo und sein gutes Herz. Hotte liest stapelweise Frauenzeitschriften, damit er dem anderen Geschlecht auf diese Weise wenigstens ein bisschen nahe sein kann. Der großartige Frauenversteher im Selbststudium hat ansonsten keine nennenswerte praktische Erfahrung.

Die Grundausstattung der Geschichte ist damit bereits viel versprechend. Mit Anke als Katalysator überwinden die beiden Dicken ihre Abneigung vor dem jeweils anderen sowie vor dem eigenen Überfluss auf den Hüften. Sie gehen das Zuviel mit allen Aufs und Abs gemeinsam an. Der Dritte im Bund ist Zottel, der den beiden von Hottes Schwester untergejubelt wird und für einen Hund ähnliche Dimensionen aufweist wie seine neuen Herrchen.

Das Abenteuer von Diät zu Diät beginnt. Gleichzeitig räumen die beiden – plus Zottel – mit ihrem bisherigen Leben auf. Das ist beim wöchentlichen Wiegen dann wohl das Ausschlaggebende: Schlechte Laune hat einfach mehr Gewicht. Irgendetwas etwas Grundsätzliches muss sich im Leben der beiden ändern.

»Romane über eine Männer-WG im Abnehmmodus gibt es global gesehen noch nicht, soweit ich weiß. Außerdem ist es neben Fußball mein Lebensthema. Und Fußballbücher verkaufen sich traditionell schlecht, also ... Nein, die Wahrheit ist: Ein Verlag hat mich vor einigen Jahren gefragt, ob ich nicht Lust hätte, ein Buch über das Abnehmen zu schreiben – egal, welches Genre. Und zack, da war sie in meinem Kopf, diese Geschichte. Ich konnte nichts dagegen tun«, sagt Stephan Bartels. Der Autor dieses pfundigen Romans ist als Betroffener selbst diäterfahren.

Stephan Bartels lässt seinen Helden zu D-Mark-Zeiten und um die Jahrtausendwende ins vierte Lebensjahrzehnt gleiten. Simon wäre damit zur Zeit des Prager Frühlings geboren worden, eine Zeit, für die sich Bartels ohnehin besonders interessiert. Aus eigener Erfahrung wisse er zudem, »dass dieser Tag (der dreißigste Geburtstag) für Männer psychologisch bedeutsam ist. Das ist für viele der Moment, an dem sie begreifen, dass ihre Kindheit endgültig vorbei ist.«

Stephan Bartels »Dicke Freunde« erleben viel Nachvollziehbares rund um »Diät oder nicht Diät« – voller Beziehungskram mitten in der Hansestadt. Wie es ihnen mal weniger, mal mehr erfolgreich gelingt, ihrem Gewicht Paroli zu bieten, bietet vergnügliche Lesestunden. Und ein bisschen Hoffnung gibt es obendrauf: Weniger Kilo ist möglich.



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