Andrea Russo
Irren ist himmlisch
KEN. Mia Moosberger weicht einem Bus aus und touchiert nach dem Sturz vom Fahrrad die Bordsteinkante. Ihre Rückkehr aus dem Koma begleitet ein Wonneproppen, der aussieht wie Dirk Bach und der seinen ersten Auftrag als Begleitengel so ziemlich versemmelt hat. Andrea Russo und "Irren ist himmlisch".
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Rebecca Hohlbein ging "Himmelwärts", und John Niven schickte in "Gott bewahre" gerade auf köstliche Weise den sozialkritischen Jesus als obersten aller Engel noch einmal auf die Erde. Ganz weit weg hat "Irren ist himmlisch" auch etwas von Woody Allen und "Der Tod klopft" (1966), als Nat Ackermann mit seinem persönlichen Sensenmann um ein paar Jahre Zuschlag pokert. Die Begegnung mit den mehr oder weniger geflügelten Überirdischen hat also das gewisse Etwas. So wie das ewige Leben ...
Einmal Koma und zurück
Mia Moosberger, eine 29-Jährige Werbefachfrau, lernt den Boss also persönlich kennen. Und Gott weiß eben, dass ihre Zeit eigentlich abgelaufen war und der Unfall nach Mias Trennung von ihrem Freund Lukas nicht als Selbstmord aus Verzweifelung gedeutet werden darf. Aber jetzt ist das Wachkoma dran, und bis in drei Wochen der Körper so richtig den Geist aufgibt, kann Mia noch einmal auf die Erde. Mit dabei ist ihr Begleitengel Ruby, dessen erster Job, Mia auf Anhieb in den Himmel zu schaffen, so ziemlich daneben gegangen ist.
Ruby wird mit der Zeit auch als Schutzengel gebraucht und erhält dadurch sogar eine Gestalt mit weniger Bauch, dafür mit breiten Schultern, die jedem Handballerkreuz alle Ehre machen. Er ist ein lieber Kerl, so oder so. Und auch der "Boss" wird weich, da die ablebende Mia Moosberger via Organspendeausweis einer Frau namens Julia ihr Herz überlassen wird.
Mia erlebt auf der Erde so manche Überraschung: Nicht nur, dass sie unter bestimmten Bedingungen durch Wände und geschlossene Türen gehen kann und einen Liebhaber kennenlernen wird, der zu fast 100 Prozent besser zu ihr passen würde als ihr Ex Lukas. Julia ist keine gleichaltrige Frau, sondern ein Teenager mit Herzfehler kurz vor der Operation. Trotz aller Dramatik, bei der auch Percy, ein schwachsichtiger Mops eine Rolle spielt, wird das Ende gut.
"Irren ist himmlisch" - eine erfrischende Geschichte für zwischendurch, wenn das Leben gar zu ernst scheint und es mit den Heiratsanträgen vielleicht gerade einmal wieder nicht geklappt hat.