Samy Molcho
Körpersprache der Kinder

KEN. Manche Bücher sollte es immer geben, denn sie sind herrlich zeitlos. Vielleicht weil sie ewig alte Themen abbilden. Samy Molchos »Körpersprache der Kinder« gehört dazu. Es ist ein Buch für Eltern, Erzieher und Lehrer, die Kinder verstehen wollen. Und Großeltern, die sich erinnern wollen, wie das damals war.

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Ich weiß nicht, wie alt Molchos (* 1936) eigene - vier - Kinder waren, als der international gefeierte Pantomime das Buch um 1995 herum herausbrachte. Bis zum Buch jedenfalls war er so oder so bereits eine Kapazität zum Thema Körpersprache. »Jetzt mit DVD« dürfen wir Molcho auch wieder als Erziehungsberater junger Eltern erleben. Das wirkt ein bisschen wie Buddha unter dem Banyan-Baum und Schüler, die voller Ehrfurcht: »Ein Klavier ... ein Klavier!« sagen dürfen. Aber die Inhalte der DVD sind ja ebenfalls von 1996. Und da war »Loriotisches« gerade am Übergang vom Normalen zur Karikatur.

Der Klassiker zu Körpersprache der Kinder

Molchos Absicht finde ich jedenfalls gut. Seine Deutungen der Körpersprache der Kinder, die sich anders kaum ausdrücken können, weil ihnen die Worte noch fehlen, wird dadurch klarer. Und die Fotografien von Nomi Baumgartl tun seit vielen Jahren und der ersten Auflage das ihre dazu.

Molchos Bereitschaft, sich so fein auf Kinder und vermutlich Menschen überhaupt einzulassen, macht ihn zu einem großartigen Versteher. Überzeugender waren möglicherweise Konrad Lorenz und dann Desmond Morris, der uns den Menschen schon 1968 als nackten Affen näherbrachte. Kaum weniger, aber auch kaum mehr sind wir bis heute. Deshalb ist das Buch zeitlos und die DVD mit Buddha Samy Molcho ebenfalls.

Übrigens finde ich das Buch als Trainer, Coach und Therapeut ebenfalls interessant, denn die Körpersprache der Kinder ist ein Zugang zur Körpersprache der Erwachsenen. Am Ende sind auch sie nur Kinder in längeren Hosen oder mit Rock und ein bisschen dichter dran an der Rente.