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Claudia Maurer und Shi Xing Mi - Gib nicht alles, gib das Richtige Claudia Maurer und Shi Xing Mi
Gib nicht alles, gib das Richtige

KEN. Unter den Managementtipps gab es im Lauf der Jahre einige Strategien aus dem Tierreich: Delfine, Mäuse und Bären taugten zum Beispiel bereits fürs Überleben im Unternehmen. Claudia Maurer greift mit der Shaolin-Strategie die halbe Fauna ab und hat mit dem gebürtigen Italiener Shi Xing Mi auch gleich jemanden im Team, der die Philosophie des Shaolin in- und auswendig verkörpert.

 
 

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Als ich Shi Xing Mi bei einem Vortrag erleben durfte, hat er mich in (fast) jeder Hinsicht beeindruckt. Mit untergeschlagenen Beinen saß er wie einst Buddha unter dem Banyan-Baum auf einem Tisch und berichtete über das Thema Werte aus der Sicht der Shaolin. Irgendwann stand er geschmeidig auf und präsentierte einen Schattenkampf.

Die Shaolin-Strategie für Manager

Spätestens dann war allen Zuschauern klar: Shi Xing Mi hat zumindest körperlich drauf, wovon er spricht. Beim Spaziergang durch Stuttgart nach Mitternacht hätte ich ihn lieber als Freund an der Seite statt als Freund der anderen, die gerade ihr Taschengeld durch einen Überfall aufbessern möchten. Tiger, Adler, Schlange, Leopard, Affe, Kranich, Gottesanbeterin, Drache – es gibt nichts Effektives über der Erde, das die Shaolin nicht menschenmöglich modelliert hätten, um in der Selbstverteidigung und Gestaltung des Alltags davon zu lernen.

Ich glaube kaum, dass Walter Gjergja, alias Shi Xing Mi, seinerzeit die Absicht hatte, die Kampfkunst der Shaolin als Philosophie des Managements in Hochleistungsteams einzuführen. Genau so wenig glaube ich, dass die meisten Knicken-Lochen-Abheften-Manager die Schule der Shaolin auch nur ansatzweise verkörpern könnten. So bleibt ein kleiner Realitätsbruch in der Shaolin-Strategie für Manager. »Gib nicht alles – gib das Richtige« scheint jedoch ein Hinweis darauf zu sein, dass der Manager von heute von den Shaolin lernen könnte.

So strengt sich der Shaolin-Schüler nicht um der Leistung willen an, sondern darum, die eigenen Stärken zum Ausdruck zu bringen und sie täglich zu perfektionieren. Dafür braucht es Disziplin, und die fällt immer dann leicht, wenn sie der Leidenschaft entspringt. Disziplin bedeutet, sich achtsam einer Aufgabe nach der anderen hinzugeben und das Denken zu fokussieren, damit sich ein Raum zur Entfaltung der eigenen Möglichkeiten auftut.

So entwickeln sich Tugenden, die bereits erwartet werden können (Mitgefühl, Selbstbeherrschung, Bescheidenheit und Leidenschaft) und solche, die immer wieder neu bestätigt werden müssen (Respekt, Demut, Rechtschaffenheit, Vertrauen, Dankbarkeit, Willenskraft, Geduld und Mut).

Aus wahrer Hingabe kann dann so etwas wie Teamgeist entstehen, vielleicht sogar so etwas wie, dass der Weg das Ziel, die körperliche An- und Entspannung ein Teil des Erfolgs ist und das Loslassen die Befreiung vom inneren und äußeren Druck und der höhere Wert im Gegensatz zum leichteren Festhalten an was auch immer.

Eine der wichtigen Abschlüsse zum Tag ist nach Shi Xing Mi die Frage, was wir heute getan haben, um besser zu werden. Dafür braucht man kein Team managen, sondern kann direkt bei sich anfangen. Soviel nehme ich gerne mit: Wer der Shaolin-Strategie folgt, fordert niemals mehr vom anderen als von sich selbst. Er ist bescheiden und dabei immer neugierig auf die Erweiterung seiner eigenen körperlichen und mentalen Grenzen sowie die der anderen. Er kommt im Zweifelsfall gut allein mit sich selbst zurecht, weil er jeden weltlichen Ehrgeiz als flüchtig begreift.

Andererseits kommt ein Manager nicht ohne etwas aus, das er managen kann. Ohne Objekt gibt es ihn als Subjekt nicht. Hier lenken Claudia Maurer und Shi Xing Mi den exotischen Shaolin-Faktor aus dem traditionellen Tempel heraus auf die Management-Szene um. »Shaolin statt Beta-Blocker« heißt es auf dem Einband. Es geht um Meisterschaft in der Körperlichkeit wie im Verhalten und in der Einstellung zum Leben insgesamt.

»Der Weg zu wahrer Meisterschaft führt zu weiteren positiven Shaolin-Effekten: Weisheit und Bescheidenheit«, sagen Maurer/Shi Xing Mi. »Wenn Sie Ihre eigene Kraft kennen, müssen Sie sie nicht mehr demonstrieren. Denn Sie wissen dann, wer Sie sind und was Sie können.« Wer das beherzigt, braucht sich nicht mehr für alles anstrengen, sondern konzentriert sich auf das Richtige. Er verkörpert diese Haltung auch dann, wenn er nicht mehr in der Lage ist, sich Metallplatten auf dem Brustkorb zertrümmern zu lassen, selbst wenn er das jemals gekonnt hätte.

Claudia Maurer überträgt die Philosophie der Shaolin auf das Management. Shi Xing Mi ist die Verkörperung dazu – mit einer glaubwürdigen Biographie und langen Jahren hartem und aufopferungswilligem Training. Mit 13 begann er sein Studium des Shaolin-Kung-Fu, später studierte er ziemlich unexotisch Betriebswirtschaft. Heute präsentiert er sich »als einer der wenigen geweihten europäischen Shaolin«. Das klingt aufregend genug, um ihm neugierig zuzuhören. Der Blick von draußen auf unseren Tellerrand kann ja durchaus den Bestand relativieren und zum Besseren führen. Auch dafür steht die Shaolin-Strategie. Nicht nur für Manager.



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