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Stefan Lewerenz - Mit Schleim, Charme & MethodeStefan Lewerenz
Mit Schleim, Charme & Methode

KEN. Gut, dass „Mit Schleim, Charme & Methode“ sich vor allem auf die Arbeit bezieht. Denn sonst wäre diese Welt alles andere als lebenswert und man müsste den Planeten wechseln. Stefan Lewerenz, 1947 geboren, hat den Zorn der späten 60er gegen „das System“ als junger Erwachsener erlebt und ihn sich über den Job als Steward bei der Lufthansa und unterschiedlichste leitende Positionen in Redaktionen hinweg bewahrt.

 
 

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Lewerenz weiß aus eigenem Erleben, wie Mitarbeiter versuchen, ihre Position zu verbessern, nämlich durch Schleimen, manchmal mit Charme und das alles vor allem methodisch. Seine leibhaftigen Erfahrungen ermächtigen Lewerenz dazu, jetzt über Sitten und Unsitten des Schleimens zu schreiben. Seine hauptsächlichen "Klassenfeinde" sind dabei vor allem die rücksichtslosen Manager der Neuzeit, Politiker, Neider, Journalisten und Werbetexter in den Verlagen und Werbeagenturen, in denen er selbst und mit denen er gewirkt hat.

Warum es sich lohnt, im Job egoistisch zu sein

Auf den ersten 150 Seiten grantelt es dabei ziemlich. Besser man hat diesen Mann zum Freund, denn wenn er um sich schlägt, dann möchte man nicht in seiner Nähe sein. Das Buch ist vor allem eine Zusammenstellung erzürnender Begegnungen, und nur manchmal erkennen wir, dass es auch gute Chefs gibt, die alte Mitarbeiterinnen verteidigen statt sie eiskalt zu feuern, weil sie mit der neuen Bürotechnologie gerade nicht zurecht kommen.

Was aber stattdessen? Erst gegen Ende des Buches und damit viel zu kurz kommt Stefan Lewerenz zum Gegengift, das schlimme Spiel nämlich besser zu spielen als der Gegner. Zum Beispiel: Loben Sie das Aussehen ihres Chefs, denn das schmeichelt seiner Eitelkeit. Machen Sie den Konkurrenten nieder und schwärmen Sie stattdessen - in Gegenwart des Chefs - für das eigene Unternehmen. Präsentieren Sie sich mit Ihrem eigenen schlechten Gewissen und appellieren Sie an seins: Wir haben am Anfang über die Mehrarbeit geklagt, jetzt kommt das Unternehmen voran …

Sagen wir so: Die Grundatmosphäre des Buches hat mir nicht gefallen. Es ist kein Ratgeber, den man zwischen zwei Burn-out-Episoden oder auf einem Zwangsurlaub nach einer Abmahnung auf den Malediven lesen müsste, um sich für die nächste Runde im Prozess vor dem Arbeitsgericht warmzulaufen. Lewerenz beginnt sehr böse und hält das auch über zwei Drittel des Buches durch. Er schüttelt das Sieb – und natürlich bleibt vor allem der Schmutz zurück. Dann wird er ein bisschen freundlicher, so dass man ihm unterstellen könnte, die Notwendigkeit für solch ein Buch zu bedauern. Nun, auch ihm ist Eitelkeit sicher nicht fremd. Und genau dann erinnert Lewerenz an jene Führungskräfte, die es ebenfalls gibt, die zwar lautstark wettern, aber dennoch einen guten Kern haben und sich neben den Umsätzen auch für die Menschen interessieren, die diese Umsätze bewirken. Und wir wünschen uns mehr Lewerenz‘schen Zorn gegenüber Managern, die hoch bezahlt eben kein Gespür für ihre Mitarbeiter entwickeln, weil der Kontakt zu diesen ihnen schlichtweg zuwider ist.



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