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Christian Seidel - Gewinnen ohne zu kämpfen Christian Seidel
Gewinnen ohne zu kämpfen

KEN. Es ist lange her, dass George Leonard »Mastery« geschrieben hat. 1991 war das. Drei Jahre später und eben auch schon vor fast 20 Jahren erschien das Buch des Aikidoka unter »Der längere Atem - die Meisterung des Alltäglichen« erstmals auf Deutsch. Ich war beeindruckt und weiß seitdem, dass Plateauphase nicht nur mit Sex zu tun hat. Jetzt schreibt Christian Seidel ein ähnliches Buch: »Gewinnen ohne zu kämpfen - Taekwondo oder die Entdeckung der Werte«.

 
 

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Ich bin so alt wie Christian Seidel (Jgg. 1959) und seit den 70ern in einer ähnlichen Sportart zuhause. Daher habe ich ein gewisses Gefühl für das, was »Do« - der Weg - bedeutet. Wie Christian Seidel, war ich damals ein Fan der Fernsehserie »Kung Fu« mit David Carradine. Erst später habe ich verstanden, dass die Idee dazu von Bruce Lee stammte, der den amerikanischen Filmproduzenten jedoch zu chinesisch wirkte, als dass sie ihn dem amerikanischen Publikum als Hauptdarsteller hätten zumuten wollen. In »Kill Bill II« hat Carradine filmisch gesehen dafür die Rechnung erhalten. Wenig später war er auch im richtigen Leben tot und es war nicht klar, ob da jemand nachgeholfen hat.

Taekwondo oder Die Entdeckung der Werte

Bruce Lee ist seinerzeit frustriert von den USA nach Hong Kong zurück gereist und hat von dort aus eine Eastern-Welle ausgelöst, die irgendwann auch mich erfasste. So was wie ein Tsunami für diejenigen, die in den 50ern und  60ern geboren wurden. Der Vergleich ist gerade schrecklich, aber das ist ein Tsunami immer. Christian Seidel jedenfalls hat es recht spät zum Taekwondo geführt, obwohl er schon immer die »Kicks« so klasse fand. Ich selbst bin im Judo gelandet. Etwas anderes gab es in unserem Dorf nicht. Aber beides sind relativ neue Sportarten, die erst im letzten Jahrhundert in Fahrt gekommen sind.

Sie haben also ziemlich wenig mit deutscher Geschichte und traditionellen deutschen Werten zu tun. Ein Schwarzer Gürtel macht einen also vielleicht zu einem besseren, sicher zu einem fitteren Menschen, aber nicht zwangsweise zu einem besseren Deutschen. Auch wenn man von asiatischen Sportarten lernen kann, bedeutet die Ableitung einer umfassenden Gesellschaftskritik daraus für die eigene Kultur auch, die andere zu verherrlichen. Und auch dort gibt es eben nicht nur Großmeister in Kampfsportarten.

Vom »Längeren Atem« habe ich mir bis heute gemerkt, dass jeder Erfolgsweg trotz langen Übens stagnieren kann. Man bleibt möglicherweise also lange auf dem gleichen Niveau und hat den Eindruck, sich nicht weiterzuentwickeln. Und dann gibt es plötzlich einen Entwicklungsschub, der einen für diese Geduld belohnt. George Leonard schloss daraus: »Lerne, das Plateau zu lieben!« Die Werte, von denen Christian Seidel spricht, könnte ich schon jetzt nicht mehr wiedergeben, vielleicht auch, weil sie mir sowieso vertraut sind. Aber darauf kommt es nicht wirklich an: Vorausgesetzt, jemand ist lange genug dabei, zieht jeder aus seiner Sportart Nahrung für genau die Werte, die zu ihm passen. Und wer das wirklich ernst nimmt, der kann voraussichtlich in diesem Leben auch nur einen einzigen Weg wirklich meisterhaft gehen.

Für Christian Seidel ist das Taekwondo, so etwas wie Karate mit viel Beinarbeit. Sein Buch ist eine kleine Reise zu den Dojos, in denen er trainierte und in denen er sich - längst selbst Inhaber eines Meistergrads - auch frustrieren lässt: von einer höher graduierten zierlichen Frau, die eben doch mehr als er selbst verkörpert, was „Do" bedeutet. Außerdem gibt es noch einen Großmeister, der dem (über-) eifrigen Deutschen mit klugen Weisheiten und einer scharfsinnigen Beobachtungsgabe Tipps für die Entwicklung der Persönlichkeit gibt. Das klingt ein bisschen nach Vater und Sohn, Lehrer und Schüler.

Aus Taekwondo die Entdeckung der Werte für eine westliche Kultur abzuleiten, ist eine persönliche Note, die ich als Kulturwissenschaftler nett finde und so nicht teile. Disziplin, Zielorientierung, Geduld und die Bereitschaft, sich auf einen Weg der Exzellenz zu begeben, sind auf diesem Planeten und in unserem Land nicht erst seit Taekwondo ein Mittel für Erfolg, Wachstum und Reife.

Gut, dass ich vorher der »Längere Atem« gelesen habe und wusste, dass Bruce Lee Chinese war und Taekwondo aus Korea kommt. »Gewinnen ohne zu kämpfen« hat eine ansprechende Dramaturgie. Seidels Buch braucht trotzdem Geduld und Disziplin, denn an Taekwondo alles, vom Stuttgarter Hauptbahnhof, übertriebenem Karrieredenken, Konsumsucht, Burn-out und am Ende noch die Kernkraft, zu hängen, ist echt anstrengend.

»In jedem Menschen schlummert universales Wissen - Taekwondo hebt diesen Schatz«, heißt es in der Verlagsankündigung zum Buch. Seidel hat mit 50 Jahren erleben dürfen, dass bei Taekwondo das respektvolle Miteinander im Zentrum steht. Da darf sich für die Generationen nach George Leonard und dem „Längeren Atem" gerne auch eine Idee wiederholen.


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