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SympathieMagazin Judentum verstehenSympathieMagazin
Judentum verstehen

Judentum ist vor allem eines: bunt. Die Vielfalt des Judentums, sowohl geografisch als auch inhaltlich, steht im Fokus des neuen Religionsmagazins. Von China, über Uganda, über Schweden bis Deutschland werden Jüdinnen und Juden portraitiert und berichten von ihrem religiösen Leben und sozialen Engagement.

 
 

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Eine Frage, der das Magazin nachgeht, klingt aufs Erste vielleicht banal: Wer ist eigentlich Jude? Doch die Zusammenhänge von Volkszugehörigkeit, Religion und Kultur sind äußerst komplex. So kann es durchaus vorkommen, dass sich ein Jude als Atheist bezeichnet und dennoch an Jom Kippur fastet.

Streifzug durch die jüdische Welt damals und heute

Was das Judentum so bunt und lebendig macht, ist nicht zuletzt seine Diskussionskultur und der – überraschend kreative – Umgang mit den religiösen Quellen. »Zwei Juden – drei Meinungen. Das war schon immer so.«, schreibt mit Augenzwinkern einer der Autoren. Besonders faszinierend für Außenstehende sind wohl die Feiertage des jüdischen Jahres und die Rituale für die verschiedenen Stationen jüdischen Lebens.

Als Leser glaubt man beinahe selbst anwesend zu sein, wenn am Schabbat, dem wöchentlichen Ruhetag, so getan wird, als ob die Welt vollkommen sei – ohne Handy und mit leckerem Essen, am Tisch mit Familie und Freunden.
Die komplexe Beziehung vieler Jüdinnen und Juden zum Land Israel wird im Magazin ebenso thematisiert wie die Begegnungen und Herausforderungen im Dialog mit anderen Religionen.

Überraschend mag es für manche Leser sein, dass jüdische Gemeinden oft gerade in muslimischen Ländern eine Blütezeit erlebten – vom mittelalterlichen muslimischen Spanien, in dem jüdische religiöse Texte auf Arabisch geschrieben wurden, bis zur Insel Djerba in Tunesien mit ihren wunderschönen Synagogen, die Besucher begeistern.
Doch die Geschichte des Judentums ist auch die Geschichte einer unterdrückten und verfolgten Minderheit.

Die Erinnerung an die Schoa ist gerade in Deutschland ein zentrales Element jüdischer Identität – und die Frage, wie die deutsche Gesellschaft mit dieser Erinnerung umgeht, ein wichtiges Kriterium dafür, ob man sich als Jüdin oder Jude in Berlin, München und anderswo wirklich zu Hause fühlen kann. Anhand von Beispielen wird nachvollziehbar, was es bedeutet, als religiöse Minderheit in einer Mehrheitsgesellschaft zu leben (»Stellen Sie sich vor, Sie müssten zu Weihnachten Urlaub beantragen und entscheiden, ob Ihre Kinder an diesem Tag die Schule besuchen ...«) – und wie die Bedrohung durch Antisemitismus das Leben innerhalb der jüdischen Gemeinden prägt.

Gerade vor diesem Hintergrund animiert das Magazin zu einem offenen Austausch. Dass man jüdisch sein kann, ohne an Gott zu glauben, mag genauso überraschen, wie zu lernen, dass nicht nur Essen, sondern auch Schriftrollen und Laubhütten »koscher« sein können – denn koscher bedeutet nicht rein, sondern »brauchbar«.

Das SympathieMagazin »Judentum verstehen« spannt den Bogen von jüdischer Geschichte zum Alltag von Juden in der ganzen Welt, mit spannenden Einblicken und vielfältigen Informationen, denen man anmerkt, dass sie »von innen heraus« geschrieben sind, und zur Begegnung einladen.

Außer »Judentum verstehen« wurden vom Studienkreis für Tourismus und Entwicklung bereits Magazine über den Islam, den Buddhismus, den Hinduismus und das Christentum veröffentlicht. Hauptanliegen der Religionsmagazine ist es – zuhause wie beim Reisen in andere Länder – Verständnis und Sympathien zu wecken für Religionen und vor allem auch für die Menschen, welche sie praktizieren.

Text: Gesa S. Ederberg



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