John Niven
Die F*ck-it-Liste
KEN. John Niven sieht schwarz für das Ende der 2020er Jahre. Nach Donald Trumps zweiter Amtszeit ist seine Tochter Ivanka die erste Präsidentin der USA. Und Frank Brill hat Krebs: Nach wenigen Monaten wird für den ehemaligen Chefredakteur der Lokalredaktion einer Kleinstadtzeitung das Leben vorbei sein. Es wird Zeit, dass er seine »Fuck-it-Liste« abarbeitet.
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Frank Brill weiß, dass die Zukunft ohne ihn stattfinden wird. Sein Darm erinnert ihn schmerzhaft jeden Tag daran. Dabei würden vielen seiner Freunde, Kollegen und Nachbarn schon der Selbstmord des besten Freundes und der Tod seiner beiden Kinder und der seiner Ex-Frauen reichen, um den Lebensmut zu verlieren.
Amerika ganz unten nach der Ära Trump
Doch Frank Brill ist motiviert. Er hat noch einige Rechnungen offen, die er vor dem Unabwendbaren begleichen möchte. Der frühere Chefredakteur einer Kleinstadtzeitung und eigentlich friedliebender Demokrat kennt die Verantwortlichen für den Tod seiner Angehörigen und führt darüber eine »Fuck-it-Liste«.
Ein Teil der Kandidaten auf dieser Liste gehört zu seinen privaten Zielen, andere sind außerdem politisch inspiriert. Denn wenn wegen der Freigabe von Waffen Amokläufe in Schulen erleichtert werden oder wegen politischer Entscheidungen verzweifelte Frauen bei der Abtreibung sterben, sind nicht nur Frank Brills Angehörige davon betroffen.
Frank Brill wird mit jedem Mord besser. Doch auch sein Gegenspieler, der pädophile Detective Bob »Chops« Birner, entwickelt sich und bleibt ihm auf der Spur, der sich Mord für Mord der Nummer eins auf seiner Liste nähert: Expräsident Donald Trump.
John Niven zeichnet ein hoffnungsloses Bild für den dritten Teil der Ära Trump. In den »Rückkehrzentren für Familien« illegaler Einwanderer herrschen unmenschliche Bedingungen. Die USA spekulieren auf einen hohen Profit durch den Wiederaufbau von Nordkorea, dass nach einem nuklearen Angriff noch Jahrzehntelang nicht betreten werden kann. In den USA hat inzwischen nur noch der mit der gefährlicheren Schusswaffe recht, die er auch noch offen tragen darf. Die freie Presse ist Geschichte, denn was die Bevölkerung wissen soll, erfährt sie nur noch aus den Fake News und Tweets, die das Weiße Haus über die Sozialen Medien streut.
Wie seinerzeit William »D-Fens« Foster in »Falling Down – Ein ganz normaler Tag« hat Frank Brill nichts mehr zu verlieren. Für ihn ist die USA wegen der Kakokratie, der Herrschaft der Schlechten und des Schlechten, ein hoffnungsloser Fall. Die USA im Endstadium, so wie er mit Krebs im Endstadium. Für John Niven ist Frank Brill damit der ideale Held, ein paar Akzente dagegen zu setzen.
»Die F*ck-it-Liste« ist ein berührender Roman, der dunkel und verzweifelt danach ruft, dass die Reality Show in den USA endlich aufhört und die Wähler Donald Trump endlich feuern.