David Baldacci
Downfall
KEN. David Baldacci platziert den vierten Band der Memory-Man-Reihe in die Industriestadt Baronville, Pennsylvania. Er schildert sie in einem Zustand des nahezu apokalyptischen Untergangs, den hoffnungsvolle Zugereiste umkehren möchten. Für amerikanische Städte ist der »Downfall« wie in Baronville im richtigen Leben kein Einzelfall.
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Wenn eine Stadt heruntergewirtschaftet ist, kommen Spekulanten, Versicherungen und Drogenkriminelle, die in diesem Fall mit Schmerzmitteln aus dem Elend noch den letzten Tropfen Gewinn pressen möchten. FBI-Sonderermittler Amos Decker und seine Kollegin Alex Jamison besuchen Angehörige in einer eher abgelegenen Stichstraße und sind plötzlich wieder mitten im Dienst.
Eine verwahrloste Industriestadt – und mysteriöse Morde
Ein Haus weiter entdecken sie zwei bizarr platzierte Leichen und erfahren kurz danach, dass diese Morde in Baronville in Serie passieren. Die Bewohner der Stadt sind sich offenbar einig, dass ein Nachkomme des geizigen Gründers von Baronville die Finger im Spiel hat. Doch beweisen kann dies dem zurückgezogen lebenden John Baron keiner der wütenden Bürger der Stadt. Selbst ermittelnde Polizisten scheinen aus persönlicher Betroffenheit heraus ihre professionelle Sicht dadurch zu verlieren.
Amos Decker und Alex Jamison vermuten hinter der Bereitschaft, jemanden für den wirtschaftlichen Niedergang der Stadt bestenfalls zu lynchen, schon bald ein größeres kriminelles Komplott. Doch dann wird Ihnen eines der wichtigsten Hilfsmittel ihrer gemeinsamen Ermittlungen genommen.
Amos Decker verliert nach einem heimtückischen Angriff den Zugriff auf sein sagenhaftes Gedächtnis. So kann selbst der Memory-Man nur noch auf Möglichkeiten zurückgreifen, wie sie jedem anderen FBI-Ermittler zur Verfügung stehen. Und die Zeit drängt, denn die Mörder bedrohen nicht nur das Leben der Angehörigen von Alex Jamison, die in Baronville ein neues Leben beginnen wollen.
Um John Baron, der einerseits sympathisch, andererseits immer widersprüchlicher wird, zieht sich die Schlinge auf eine Weise zu, die nichts mehr mit einer seriösen Ermittlung zu tun hat. Amos Decker und Alex Jamison müssen sich beeilen, den Fall zu lösen, bevor es weitere Tote gibt.
»Downfall« hat einen realen Hintergrund, wenn skrupellose Industrielle sich vor allem um den Gewinn kümmern und sich ansonsten nicht um die Schicksale der Menschen scheren, die ihnen bis dahin diesen Gewinn ermöglicht haben. »Downfall« ist ein typischer Baldacci: inspiriert durch die Folgen einer erschreckenden »Ich zuerst!«-Strategie, die in der vorletzten Präsidentschaft ihren beschämenden Höhepunkt erreicht hat.
David Baldacci schnitzt seinen FBI-Ermittler ein bisschen grob und stets so, dass Amos Decker für ein breites Publikum serientauglich bleibt. Und daran schließlich wird der weltweite Erfolg des ehemaligen Wirtschaftsjuristen gemessen. Im Abspann bedankt David Baldacci sich ausführlich bei all den Menschen, die ihn bei seiner Arbeit unterstützen. Dazu gehört – ganz zuerst – seine Frau Michelle. Ihre erwähnenswerteste Eigenschaft ist für den Autor offenbar, dass er mit ihr jemanden weit über seiner Gehaltsklasse geheiratet hat. – Nett geht anders.