Janet Clark
Rachekind

KEN. Gerade ist Steve im Wald ermordet worden. Noch nimmt er die Erde wahr, die in seinem Grab auf ihn niederprasselt. Es ist aus, und doch weiß er, dass er durch seine kleine Tochter Lilou eine Chance zur Rache bekommen wird: »Es wird erst vorbei sein, wenn ich getan habe, was ich tun muss.« Das Problem: Steve ist nicht Steve, und seine Frau Hanna hasst Spinnen.

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Hanna Warrington lebt in Aachen und ist gerade alles andere als zu beneiden. Nicht nur, dass ihr Mann spurlos verschwunden ist. Ihre Tochter Lilou hat nach einem Mordversuch ein Nahtoderlebnis hinter sich und verhält sich immer weniger altersgerecht. Sie plappert die lateinischen Namen von Spinnen herunter, deckt für einen weiteren Gast zu den Mahlzeiten auf und buddelt unter dem Kinderkarussell auf dem Spielplatz, als gäbe es dort etwas zu entdecken, was niemand wissen darf.

Tödliche Gefahr im Grace Manor Hotel

Janet Clark hat sich mit ihrem Thriller auf ein Thema eingelassen, das ihre Heldin ziemlich »spooky« findet. Ein Ermordeter schwingt sich der Aura seiner einjährigen Tochter auf, damit er über sie seinen Mörder zur Strecke bringen und sich danach endlich wirklich verabschieden kann.

Hannas Recherchen führen nach England zu den vermeintlichen Eltern ihres Mannes. Aber George und Mary Warrington haben alle Erinnerungen an ihr Kind aus ihrem Gedächtnis verbannt. Erst recht sind sie entsetzt, dass Hannas vermeintlicher Steve eben nicht ihr Sohn ist, sondern jemand, der mit dessen Geburtsurkunde auch dessen Identität gestohlen hat. Dann taucht auch noch ein Tagebuch auf, in dem Hannas Mann von einer anderen Frau schwärmt und sie selbst in die zweite Reihe verdammt.

Nichts war in Hannas Leben anscheinend so, wie sie es gedacht hatte. Und wem würde sie am Ende trauen können? Ihre Nachbarin Britt versteht sich in der Stunde der Not auffällig gut mit Lilou. Der angeheuerte Detektiv Martin Stein firmiert unter einem anderen Namen und kennt sich überraschend gut mit dem erwarteten Erbe der Hanna Warrington aus. Mary in England scheint eine gute Seele zu sein, ihr Mann George, der Ex-Soldat, neigt jedoch zum Jähzorn.

Dann gibt es da noch den unheimlichen Facebook-Chatter Linus und seinen behinderten Vater. Der leitete einst in England ein Kinderheim, in dem es nicht mit rechten Dingen zuging und das inzwischen als Hotel genutzt wird. - Und in all diesen Wirren gibt es dieses kleine Mädchen Lilou, das sich gespenstisch anders verhält und auf freundlichem Fuß mit den Erscheinungen ihres im Wald verwesenden Vaters steht und der immer wieder auch ihre Mutter Hanna erschreckt.

Glaubt man Janet Clark, dann gibt es auch diese Art Leben nach dem Tod. Die gute Nachricht: Es ist bei allem Grauen für ein Happy End zugänglich.