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Dean Koontz - Schwarze FlutenDean Koontz
Schwarze Fluten

KEN. Den Originaltitel »Odd Apocalypse« für »Schwarze Fluten« finde ich eigentlich besser. Aber wahrscheinlich wären die neuen englischkundigen Koontz-Leser dann über das »odd« gestolpert, das für »merkwürdig« steht. An Apokalypse habe ich schon nach wenigen Seiten gedacht, und merkwürdig ist der Held, Odd Thomas, ohnehin.

 
 

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Odd Thomas, 22 Jahre alt und im richtigen Leben Grillkoch, hat soviel Weisheit und Erfahrungen mit dem Jenseitigen, dass er eigentlich schon seit Jahrhunderten auf einem Besen reiten müsste. Jetzt zieht er mit der 18-jährigen, anscheinend ewig hochschwanger bleibenden Annamaria nach Roseland, den Landsitz eines mächtigen Filmproduzenten. Schon bald erscheint ihm auf einem altfriesischen Hengst eine geheimnisvolle Reiterin, die ihn wie ein Wegweiser durch das Gelände führt. Obwohl schon vor langer Zeit ermordet, bittet sie ihn, ihr Kind Timothy zu retten, das seit den 1920er Jahren schon immer neun Jahre alt ist. Tot und doch lebend.

Der schlimme Traum nach dem Schlag auf den Kopf

Während Odd fleißig recherchiert und eine Menge noch sehr frische Frauenleichen aus den letzten Jahrzehnten im gutseigenen Mausoleum findet, verändert sich alles auf unheimliche Weise. Die Zeit, das Gelände, die Atmosphäre, die Fledermaus-Attacken und eine Gruppe apokalyptischer Zweibeiner zwischen Affe und Ork, die am liebsten Leichen fleddern und gerne selbst dafür sorgen würden, dass ihnen diese nicht ausgehen. Von den Mitarbeitern des Hotels ganz zu schweigen. Die wirken trotz des rechnerisch hohen Alters vergleichsweise jung und entpuppen sich als übermenschliche Herrscher der Zeit und im übrigen als ziemlich meschugge.

Odd kann sich weder auf den Tag noch auf die Nacht verlassen. Er wird von einer Meute seltsamer Kreaturen durch Roseland gejagt und muss schließlich die Entscheidung treffen, dass dieses Gruselkabinett nur dann endet, wenn er seine Bewohner samt ihrer Heimstatt vernichtet. Doch selbst dabei spielt Zeit eine Rolle, denn der Besitzer des Landguts hat offenbar eine Zeitmaschine des großen Erfinders, Physikers und Erforschers kosmischer Energie, Dr. Nikola Tesla (1856-1943), reaktiviert. Und seitdem stimmte nichts mehr auf dem romantischen Landgut.

Ich gebe zu, dass »Schwarze Fluten« ziemlich anstrengend ist und ich die Hälfte des Bandes dachte, dass Dean Koontz hier die Offenbarung des Johannes neu vertextet hat. Oder er hatte kräftig einen im Tee - oder superguten Stoff, aus dem die Träume sein sollen. Schon bald ahnte ich, dass Nikola Tesla und seine Experimente eine Rolle spielen könnten und war erleichtert, als Koontz diesen Zugang zu dem ganzen Chaos auf Roseland und seine ewig mordenden Bewohner bestätigte. Danach wurde es übersichtlich.

Mein Fazit: Zeitmaschine geht ja noch. Geister Verstorbener sehen, ist auch schon vorgekommen, ebenso Vampire, deren Mitarbeiter und Wesen zwischen Bullterrier und Hyänen in Größe XXL. Aber alles zusammen fühlt sich an wie das, was Odd Thomas als »schlimmen Traum nach einem kräftigen Schlag auf den Kopf« bezeichnet. - Immerhin, während Odd Thomas tatsächlich einen Schlag auf den Kopf bekommt, brauchte ich »Schwarze Fluten« nur lesen.



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