Axel Kuhn
Noras Männer

KEN. Nora Stadler sieht klasse aus und hat als Friseurin genügend Fans, die gerne am Finanzamt vorbei ein bisschen mehr zahlen. Und wenn Sie Lust hat, bietet sie dafür auch gerne mehr als nur Waschen, Schneiden, Föhnen. Ist sie ein raffiniertes Luder unter den Fittichen ihrer Verehrer, zu denen sogar ein Staatsanwalt gehört? »Nur« naiv oder eine eiskalte Geschäftsfrau? Mord könnte zum Programm gehören.

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Kompliziert wird Noras Unternehmertum, als Fotos mit ihr und Professor Dr. Peter Portmann im Zusammenhang mit dem ermordeten Journalisten Gerd Imhoff auftauchen. War der nur das Opfer eines Eifersuchtsdramas? Oder hängt sein Tod mit Recherchen zu Versuchsfeldern mit genmanipuliertem Mais in Baden-Württemberg zusammen?

Genmais oder jenseits von Genmais, das ist hier die Frage

Peter Portmann engagiert den Historiker und Hobbydetektiv Andreas Franck, um seinen Ruf und seine Unschuld wieder herzustellen. Seinen eigentlichen Broterwerb hat Andreas Franck mit »seinem« Leonberger Autoren Axel Kuhn gemeinsam. In »Noras Männer« konfrontiert Kuhn, Jahrgang 1943, Historiker und Universitätslehrer im Ruhestand, seinen Helden mit der Tochter des Dr. Peter Portmann.

Thea Portmann verübelt ihrem Vater noch immer, dass er ihr Techtelmechtel als Teenager mit Miguel auf der Kanareninsel La Palma unterbrach. Irgendwie hat sie sogar den Eindruck, dass damals auch die frühere Beziehung Nora Stadlers zu ihrem damaligen Lebensgefährten tödlich endete.

Was also nun? Während Thea inzwischen gegen genmanipulierten Mais und ihren verhassten Vater kämpft, schützt Nora Stadler ihren Erfolg und setzt dabei ihre Reize nach bestem Wissen und ohne schlechtes Gewissen ein. - Raffiniert oder naiv eben. Thea Portmann macht es Andreas Franck schwer, als sie seinen Ehrgeiz als Detektiv und Forscher anstachelt, sich zwischen ihr und ihrem Vater als Auftraggeber zu entscheiden.

»Noras Männer« ist ein Roman mit vielen Fäden, die Axel Kuhn zu einer beeindruckenden Geschichte verwebt. Geheimnisvoll bis fast zum Schluss bleibt Nora Stadler, die clever und/oder raffiniert als attraktive Königin im Bau den Männern den Verstand raubt - vom »System« geschützt und dadurch immer auch ein bisschen unschuldig.