Tom Clancy
Gefahrenzone

KEN. Wie schade. Tom Clancy starb im Oktober 2013, dennoch gibt es ein literarisches Erbe, das er 2012 noch selbst beaufsichtigt haben wird. »Gefahrenzone« gehört dazu und ist noch ziemlich »Clancy«: Viel qualifizierte Ballerei, die Jack Ryans junior und senior und den Campus mit seinen Gegnern in der Welt.

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Und die Guten sind wie immer US-loyal. Allerdings gibt es auch die anderen. Aktuell haben es die Ryans statt mit Russen mit Chinesen zu tun. Dort gibt es einen gewissen Center, der ein ganzes Heer von Computerhackern engagiert, für die der schmutzige Krieg mit realen Toten und Duellen Mann gegen Mann keine Rolle spielt. Sie heben notfalls die Sicherheit in Kernkraftwerken auf und schalten Satelliten aus, damit Kampfjets und Flugzeugträger die Orientierung verlieren.

Mitreißende Geschichte für die Wirklichkeit von morgen

Natürlich können die Nerds jederzeit in jeden Computer eindringen und via Webcam ihre Gegner ausspionieren, die gerade Spitzenagenten auf öffentlichen Plätzen ums Leben bringen. Jack Ryan jr. ist als Campus-Mitglied mal wieder einmal Teil einer Killerbrigade, die meuchelt, wer im letzten Band ihren eigenen Leute geschadet hat. Aber seine Mannschaft wird dabei gefilmt, und das ist pr-mäßig gar nicht gut.

Die Kamera führt ein genialer Hacker im Reich der Großen Mauer, der offiziell untertauchen musste, nur um für seine aktuellen Großen Vorsitzenden weiterhin aktiv bleiben zu können. Ohne Dr. Tong Kwon Kran ginge gar nichts, schon gar nicht der Großangriff im Südchinesischen Meer, die Belästigung Taiwans und der Philippinen zu Wasser und aus der Luft.

»Gefahrenzone« ist ein echter Clancy mit Gefechten über die Datennetze bis hin real zu den Piloten, die sich in halsbrecherischen Stunts über den Wolken bekriegen wie seinerzeit der Rote Baron und seine Widersacher in den Doppeldeckern. Wer dabei sein Leben verlieren könnte, darüber entscheiden der US-amerikanische Präsidenten sowie Präsident Wei Zhen Lin in China und Su Ke Qiang, der Vorsitzende der Zentralen Militärkommission der Volksrepublik. Sie rekrutieren ihre Unterstützung weltweit aus den Kreisen der chinesischen Mafia.

Und auch Russland spielt eine Rolle. Walentin Olegowitsch Kowalenko wird als scheinbarer Industriespion wieder auftauchen. Aber wer einst den Campusmitarbeiter John Clark verstümmelt hat, wird in der »Gefahrenzone« ebenfalls eine wichtigere Rolle spielen und dabei sein eigenes Leben riskieren dürfen.

Der neue Clancy ist wie seine Vorgäner ein Katalog für Waffennarren. Clancy fantasiert gekonnt um die menschlichen Schwächen der Mächtigen dieser Welt. »Gefahrenzone« ist in jeder Hinsicht ein spannender Jungs-Roman, zudem auch gehört, dass die einzige weibliche Schwäche Jack Ryan jr.s Freundin Melanie Kraft sein wird.

Der fünfzehnte Band aus dem Jack-Ryan-Universum – zwischen den aktuellen Ereignissen um Russland, Ukraine und Krim einfach lesenswert.