Oliver Harris
London Underground

KEN. Oliver Harris holt zu nach »London Killing« zu einem weiteren großen Thriller-Schlag aus. Dieses Mal geht er in den Londoner Untergrund. Das ist wörtlich gemeint, denn unter der Stadt bis hinein in die Vororte gibt es in dieser Geschichte ein ganzes Labyrinth von Tunneln. Für Detective Nick Belsey geht es darin um Leben und Tod.

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Eher zufällig findet Nick Belsey einen Eingang in das Tunnelsystem unter der britischen Hauptstadt. Da er ohnehin gerade ziemlich abgebrannt und zwangsweise »außer Dienst« ist, freut er sich dort nach einer Verfolgungsjagd über Kisten voller Aufputschmittel und Champagner, die er gerne verhökern würde. Mit nahezu jugendlichem Leichtsinn führt er seine Freundin Jemma Stevens zu einem Rendezvous an diesen geheimnisvollen Ort. Und damit beginnt die eigentliche Katastrophe.

Ein ganz besonderes Rendezvous mit Nick Belsey

Jemma wird von »Ferryman« entführt. Der legt über und unter der Erde geschickt Spuren, die Belsey sogar als möglichen Mörder der jungen Frau erscheinen lassen. Selbst die Leiterin der Ermittlungen, Belseys ehemalige Partnerin Kirsty Craik zweifelt an seiner Unschuld. Bis sie selbst in die Gewalt des Entführers gerät.

Ich kann zwar nicht beurteilen, ob es diese Tunnelsysteme in London tatsächlich gibt und welche Rolle sie tatsächlich im Kalten Krieg und bei Manövern wie »Able Archer« gespielt haben. Das soll aber niemanden daran hindern, diesem Phantom unter den Straßen von London zu folgen. Ich vermute, dass selbst eingefleischte Kenner die Stadt noch faszinierender finden.

Oliver Harris bringt uns London auf eine neue Weise näher: eine Regierung bereitete sich mit einem unterirdischen Bunkersystem auf den Supergau vor, und keiner hat es gemerkt. Niemand darf bis heute davon wissen und jedem Anfang wehren die Architekten von damals. Genau deshalb wird Nick Belsey in eine stürmische Rachegeschichte hineingezogen, die um 1983 begann. Großartig erzählt von Oliver Harris, der damals gerade mal fünf Jahre alt war.