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Petra Hammesfahr - Fremdes LebenPetra Hammesfahr
Fremdes Leben

KEN. Petra Hammesfahr ist in »Fremdes Leben« immer wieder für eine Überraschung gut. Ihre Heldin, Claudia Beermann, erfährt nach dem Aufwachen auf der Intensivstation, dass sie zwei Jahre lang im Koma gelegen hat. Sie hat keine Ahnung, wer sie ist, wird mit Namen angesprochen und mit Teilen einer Biografie konfrontiert, die ihr allesamt fremd vorkommen.

 
 

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»Mach sie tot, mach sie tot!« – Claudia Beermann fürchtet, dass dieses schreckliche Echo aus einer vernebelten Vergangenheit mit ihr zu tun hat. Das ist beinahe noch schlimmer als dass ihr Körper nach einem Unfall nicht mehr funktioniert. Sie hat so wenig Kontrolle über ihre Arme und Beine wie einen Bezug zu ihrem Leben vor dem Unfall.

Ohne Erinnerung, aber mit der Gewissheit: Jemand sollte sterben

Nur langsam fügt sich ein Mosaiksteinchen ihrer Vorgeschichte an das andere, während wir Claudia Beermann auf ihrem Genesungsprozess begleiten und ihre Befürchtungen teilen.

Der Mann, der sich als ihr Ehemann vorstellt, lebt längst in einer anderen Beziehung. Mit ihrem eigenen Sohn, dem sie offenbar keine gute Mutter gewesen war, kann sie kaum etwas anfangen. Dafür erinnert sie sich an einen kleinen Jungen, der in einer brennenden Wohnung um Hilfe ruft und dessen Schicksal irgendwie mit ihrem verwoben zu sein scheint.

Offenbar haben alle diese Fetzen, die Petra Hammesfahr zusammenpuzzelt, Bedeutung in dem früheren Leben der Claudia Beermann. Die Autorin lässt uns zwischen Mitleid, Ahnungen und Gewissheiten zappeln. Zwischendurch keimt die Hoffnung, dass Claudia Beermann durch den Unfall eine Wandlung wie vom Saulus zum Paulus durchmachen könnte.

Bei Petra Hammesfahr muss man jedoch damit rechnen, dass die Lösung ganz woanders liegt. Auch wenn wir schon bald begreifen, dass im Leben Claudia Beermanns viele mehr oder weniger angenehme Identitäten eine Rolle spielen, werden wir erst auf den letzten Seiten begreifen, wie geschickt Autorin Petra Hammesfahr die Fäden miteinander verwoben hat.

»Fremdes Leben« ist spannend, beinahe als hätte jemand mit einem Stapel ungehefteter Drehbücher auf dem Schreibtisch gewagt, bei starkem Wind zu lüften. Die Vorstellung von zwei Jahren im Koma ist schon grausam genug. Nicht zu wissen, wer man war, ist und in Zukunft sein wird, setzt dem Ganzen noch eins drauf.



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