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John Grisham – BestechungJohn Grisham
Bestechung

KEN. Korrupte Richter sind vermutlich der schlimmste Angriff auf das Vertrauen der Bürger in einer freien Gesellschaft. John Grisham beschreibt in »Bestechung« einen brisanten Fall, den wir nach den aktuellen Entwicklungen in den USA immer mehr für wahrscheinlich halten und auch bei uns fürchten sollten.

 
 

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Lacy Stoltz gehört zu einem Team von Ermittlern des Board of Judicial Conduct (BJC). Kurz vor dem Hinrichtungstermin von Junior Mace erhält sie einen Hinweis auf Richterin Claudia McDover, die seit vielen Jahren Millionen Dollar an Bestechungsgeldern aus einem Kasinoprojekt im Gebiet der Tappacola-Indianer im Norden Floridas bezieht.

Wehe, wenn Richter bestechlich werden

Als Richterin ist Claudia McDover nahezu unangreifbar. Niemand stellt ihre Entscheidungen in Frage, bis ein ehemaliger Rechtsanwalt unter dem Tarnnamen Greg Myers Ermittlungen des BJC in einem sensationellen Fall von organisierter Kriminalität anstößt. Dabei geht es um Steueroasen und Briefkastenfirmen, dubiose Kunst- und Immobilienkäufe in mehrstelliger Millionenhöhe. Bei solchen Beträgen ist schon bald auch das Leben der Lacy Stoltz und das ihrer Kollegen in Gefahr.

John Grisham beschreibt in diesem Thriller ein Umfeld, das in den Reiseführern über die USA nur am Rande vorkommt. Die Nachfahren der Indianer, die First Nations, haben in ihren Reservaten einen Sonderstatus mit eigener Rechtsprechung. Das erlaubt ihnen eigene Kasinos und deren Verwaltung an den meisten der sonst üblichen Steuerprozeduren vorbei. Die Führung der Tappacola hat mit Unterstützung der Richterin Claudia McDover und des Unterweltbosses Vonn Dubose daraus ein riesiges Geschäft gemacht.

Aber es gibt noch Hoffnung, denn die »Whistler«, nach denen der Thriller im Original betitelt wurde, kennen ihr System von Innen. Sie müssen nun alle möglichen Haken schlagen, um ihr eigenes Leben lange genug zu schützen, damit illegale Aktivitäten bis hin zum Mord aufgeklärt werden. Ihnen winkt dafür der Zeugenschutz, gegebenenfalls verkürzte Haft und eine saftige Provision aus der gesicherten Beute. – Das »Whistlen« ist ein ebenso gefährliches wie lukratives Unternehmen.

In den USA gibt es noch immer die Todesstrafe. Bestechliche Richter wie im Fall des Junior Mace, der das Kasinoprojekt kippen wollte, sind dabei eine Katastrophe für die Betroffenen, ihre Familien und die Instanzen, die bis zuletzt Urteile anfechten und einen kriminellen Sumpf trockenlegen wollen.
John Grisham schreibt »Bestechung« mit offenbar juristisch begründbaren Längen. Faser für Faser entwirrt er die Stränge eines komplizierten Rechtssystems und seziert viele Zentimeter dicke Aktenordner für seine Leser, die es im richtigen Leben dazu gegeben haben könnte. Dass er trotz aller Details den Roman spannend hält, verdanken wir seiner bewährten Erzählkunst.

Sein Thema ist gerade heute aktuell, wo wir live mitbekommen, wie ein als unberechenbar geltender US-Präsident Oberste Richter auf Lebenszeit einsetzt. Oder wenn der türkische Präsident selbst die Forderung nach der Wiedereinführung der Todesstrafe befeuert. Wir Deutschen glauben dagegen weiter an die weisen Frauen und Männer am Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Sie sind das letzte Bollwerk gegen Ungerechtigkeit, Machtsucht und Gier, während Lobbyisten in den Politikzentralen Meinungen inszenieren.

»Bestechung« fordert uns auf, wach zu bleiben und uns zu fragen, wie hoch der Preis für neue Gesetze auch bei uns ist. Oder was jemand dafür gezahlt haben könnte, dass er das Recht auf der eigenen Seite sicher weiß.

 

John Grisham - Bestechung



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