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Stephen King - Zwischen Nacht und DunkelStephen King
Zwischen Nacht und Dunkel

KEN. Stephen King legt mit "Zwischen Nacht und Dunkel" vier große Novellen vor, die alle ein Thema haben: Vergeltung! Ob als Täter oder Opfer, unschuldig oder schuldig, durch Schicksal oder Absicht - seine Helden müssen eine Entscheidung treffen: Wie weit müssen sie gehen, damit ihnen Gerechtigkeit widerfährt?

 
 

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1922
Ein Vater überredet seinen Sohn auf perfide Weise, gemeinsam mit ihm die Ehefrau und Mut­ter umzubringen - und der Horror für den Rest des Lebens der beiden nimmt seinen Anfang. Immer weiter wird der Leser in den Wahn des Wilfred Leland James begleitet. Der verbringt seine letzten Stunden damit, im Hotel Magnolia in Omaha, Nebraska, sein Geständnis einer Tat zu schreiben, für die er niemals belangt wurde. Ob er sich dann selbst zu Tode verstümmelt oder im seine ermordete „Ex" dann doch bösartige Ratten zur Rache schickt, bleibt dem Leser zu entscheiden übrig. Grausig bis zuletzt.

Vier Novellen eines der größten Erzählers unserer Zeit

Big Driver
Die Schriftstellerin Tess wird nach einer Lesung brutal vergewaltigt. Sie will auf eigene Faust Vergeltung üben. Am Ende dringt sie in ein Familiensystem ein, bei dem ein Bruder den anderen deckt und deren Mutter beide deckt. Auf diese Weise konnten über viele Jahre mehrere Frauen missbraucht und getötet werden, die in einem Abflussrohr verwesen. Am Ende wird es auch für die Tess und ihre Selbstjustiz eng: Eine Tankstellenmitarbeiterin könnte sie identifizieren, wäre sie nicht eine Leidensgenossin, die seinerzeit bei einer Vergewaltigung ein Auge verloren hätte und nie wirklich Gerechtigkeit erfahren hätte.

Faire Verlängerung
Eigentlich könnten sie gute Freunde sein. Doch schon von Kindheit an leidet Streter unter einem subtilen Neid auf seinen „besten Freund". Schwer krebskrank geht Streeter einen Pakt mit einem seltsamen Menschenwesen namens Elvid ein. Elvid könnte auch Devil (Teufel) heißen. Streter tauscht seine Genesung gegen das Unglück und den Untergang seines Jugendfreundes und dessen Familie ein. Er schwankt zwischen Gerechtigkeit und Schuld und bleibt bis zum Schluss der Geschichte unsicher, ob er wirklich recht gehandelt hat. Stephen Kind spielt in Faire Verlängerung auf der Klaviatur von Schuld und Sühne.

Eine gute Ehe
Darcy hat sich nie als Traumfrau ihres Mannes erlebt. Die Ehe „funktioniert" 27 Jahre lang, ist geprägt von der Bewältigung des Alltags einer amerikanischen Klischeefamilie. Doch dann entdeckt sie, dass ihr Mann Bob Doppelleben führt und das Leben zahlreicher Frauen auf dem Gewissen hat. Als sie ihn entlarvt, gerät sie selbst in Lebensgefahr und inszeniert für Bob einen tödlichen Unfall - einerseits um dem Morden Einhalt zu gebieten, aber auch um selbst zu überleben und um nicht als jahrzehntelange Mitwisserin belangt zu werden. „Eine gute Ehe" basiert auf einem realen Fall in den USA. Bis dass der Tod euch scheidet schien auch da der einzige Ausweg.

King bleibt sich in den Novellen dieses Bandes als Meister des mehr oder weniger subtilen Horrors treu. Was mir sehr gut gefällt, ist auch sein Nachwort, in dem er seine Leser daran teilnehmen lässt, wie er zu seinen Geschichten in diesem Band gekommen ist. Seit seiner Biographie „Das Leben und das Schreiben" macht ihn dieser persönliche Einblick in sein Schaffen immer wieder sympathisch.



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