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Buchempfehlungen der Redaktion Globalscout


Dean Koontz - BlindwütigDean Koontz
Blindwütig

KEN. Dass Dean Koontz mit diesem Buch auf dem Höhepunkt seines Schaffens sein soll, wie Publishers Weekly schreibt, sollte man ihm wirklich nicht wünschen. Ich persönlich hoffe, dass Dean Koontz zu seinen alten Höhen und Qualitäten zurückfindet und „Blindwütig" nur eine kurze Verschnaufpause war.

 
 

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Das ist die Geschichte: Der Bestsellerautor Cubby Greenwich erhält eine vernichtende Rezension für sein neuestes Werk. Entgegen aller Warnungen sucht er eine Begegnung mit dem Kritiker, Shearman Waxx. Was er nicht weiß: Waxx ist ein sadistischer Psychopath - und der wird von nun an alles daransetzen, Cubbys Leben und das seiner Familienmitglieder auszulöschen.

Ein sadistischer Psychopath bereit zum Mord an seinen Autor Cubby Greenwich

So weit, so gut. Nicht, dass es dem Buch an Spannung fehlen würde, ich finde, dass es eines der witzigsten Bücher ist, die Koontz jemals geschrieben hat. Das liegt daran, dass sein Held Cubby Greenwich und dessen Frau Penny sich die Pointen nur so zuwerfen. Auch deren sechsjähriger Sohn Milo kann da ganz gut mithalten. So liest sich „Blindwütig" immer wieder nett im Sinne von: Hoffentlich kommt wieder eine lustig frotzelnde Dialogschlacht zwischen den Mitgliedern der Familie Greenwichs.

Ansonsten strotzt das Buch nur so von Klischees. Cubbys Schwiegereltern sind irgendwelche Freischärler mitten im modernen Amerika mit unterirdischen Festungen, die sie aus ihrer Tätigkeit als Sprengmeister finanzieren. Zu allem Überfluss heißen sie auch noch mit Nachnamen Boom, zu Deutsch: „Bumm!". Irgendwann stellt sich gaz nebenbei heraus, das Cubby die Massenabschlachtung seiner eigenen Familie als ebenfalls Sechsjähriger mitbekommen hat. Sogar das ist nicht wirklich wichtig für die Handlung. - Penny wusste das alles bereits.

Cubbys Sohn droht in „Blindwütig" nun Ähnliches. Milo ist allerdings nicht nur hochbegabt, sondern dermaßen hochbegabt, dass er ganz nebenher auf dem Rücksitz des Fluchtautos und in wechselnden Hotelzimmern eine Transpondermaschine entwickelt, die sogar seinem Hund Lassie (!) beibringt, sich von Ort zu Ort zu beamen und unter den Bösen als Deus ex Machina zu wirken. Durch solche Züge wird ein Buch, das sehr vielversprechend beginnt, leider doch ziemlich lächerlich - und dass wird sich Dean Koontz gefallen lassen müssen. Eigentlich hätte "Blindwütig" sogar ein Kinderbuch sein können, zumal unsere Mädchen und Jungs nach "Hänsel und Gretel" ziemlich abgehärtet sein dürften. Aber leider, leider, hat John Grisham mit „Theo Boone" diesen Bereich schon besetzt.

Um es kurz zu machen: Dean Koontz ist mit diesem Buch ein „No Brainer" gelungen, ein Buch also, das einen nicht besonders herausfordert und nachts gut schlafen lässt. Wie bei einer Achterbahnfahrt im Europa-Park darf dabei alles ein bisschen überzeichnet sein, um amüsant zu wirken. Es muss nicht zwingend logisch sein, warum die Mitwirkenden überhaupt aufeinander treffen oder die National Security Agency (NSA) einen riesigen Komplott mit morddurstigen Angestellten inszeniert. "Blindwütig" hat ein bisschen was von „Fluch der Karibik" und „Zurück in die Zukunft". Wirklich glaubwürdig wird die Geschichte dadurch nicht. Sie wirkt schnell gestrickt, als wenn wieder einmal ein Koontz fällig gewesen wäre.



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