Robert Ludlum
Die Bourne Intrige

KEN. Mit Matt Damon als Hauptdarsteller erreichten die Jason Bourne-Thriller Millionen von begeisterten Kinobesuchern. Ich war einer von ihnen. Ludlum, so schreibt das Magazin Newsweek, sei der perfekte Thrillerautor. Allerdings verstarb Ludlum bereits im März 2001, und die Fortsetzung der Reihe wird aus seinem Nachlass zusammengestellt. Leider merkt man das.

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Der russische Killer Leonid Arkadin trachtet Jason Bourne von Rache getrieben nach dem Leben. Fast gelingt es ihm, Bourne auszuschalten, allerdings überlebt der das Attentat und macht sich trotz schwerer Verletzungen schon bald auf die gefährliche Jagd nach dem Schützen. Wieder einmal geht es dabei nahezu rund um die Welt. Viel Action, massenweise Tote beim Show-down, denn es geht natürlich nicht nur um das Leben Jason Bournes, sondern auch um den Weltfrieden, osteuropäische Kriminelle, intrigante Partner aus dem wiederbelebten Treadstone-Projekt und gefährliche Waffenhändler.

Jason Bourne - die Jagd geht weiter

Jason Bourne wird weiter beschäftigt bleiben, auch Matt Damon, sofern er und die Filmindustrie das wollen. Beim Lesen hatte ich allerdings so etwas wie einen Bourne-Effekt und ich hoffe, dass daraus kein Bourne-out wird. Die ganze Geschichte kam mir nämlich irgendwie bekannt vor - aus "Der Bourne-Betrug" zum Beispiel, das 2009 auf Deutsch erschien. Und irgendwie hatte ich den Eindruck, als hätte Robert Ludlum mehrere sehr ähnliche Skizzen für eine Fortsetzung der Bourne-Reihe geschrieben: dort ging es um Uran, hier sind es Waffen. Nur hat es Ludlum dann selbst erwischt, bevor er sich entscheiden konnte, welcher seiner Entwürfe in den Buchhandel soll.

Eric van Lustbader hat als "Nachlassverwalter" eine durchaus spannende Geschichte rund um den unverwüstlichen Jason Bourne erzählt. Inzwischen habe ich allerdings den Eindruck, dass diejenigen Leser im Vorteil sind, die die Reihe noch gar nicht kennen. Sie werden ein großartiges Lesevergnügen haben. Die anderen müssen mit einem Déjà-vu-Erlebnis rechnen. Vielleicht kommen sie dadurch Jason Bourne näher, denn dem geht es ja andauernd so.