Olen Steinhauer
Last Exit

KEN. Sein Agententhriller "Der Tourist" war in den USA eine Sensation. Jetzt legt Olen Steinhauer mit "Last Exit" nach. Auch hier gibt es wieder "Touristen". So heißen die Killermaschinen in Menschengestalt einer geheimen Untereinheit der CIA. Als Milo Weaver die 15-jährige Adriana Stanescu umzubringen soll, siegen seine Skrupel - jedoch nicht seine Absicht.  Er entführt das Mädchen, um es zu retten. Warum aber und vor allem von wem wurde es trotzdem ermordet?

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Die Geschichte führt Milo Weaver um den halben Erdball: als Ermittler, raffinierten Einbrecher, Attentäter und Mörder. Weaver hat nicht wirklich etwas anderes gelernt, aber er ist in seiner Einheit ein besonderer Tourist: Vater einer Tochter und getrennt lebend von seiner Ehefrau. Und beiden möchte er nahe sein. Das wiederum macht ihn als Agent angreifbar.

Vom Autoren des (!) Agenten-Thrillers des 21. Jahrhunderts

Olen Steinhauer behält stets die Übersicht zwischen den Abteilungen der unterschiedlichen Geheimdienste wie auch zwischen den menschlichen Stärken und Schwächen, die Vorgesetzte und Kollegen jederzeit korrumpieren. Am Ende bringt Milo Weaver just seine Ehetherapeutin auf den richtigen Gedanken, und er nähert sich der Spinne im raffiniert geknoteten Netz voller Intrigen.

Allerdings klappt dann eine Falle zu, mit der sein Hauptgegner ihm wieder einmal einen Schritt voraus ist: Die Touristen werden aufeinander angesetzt und erledigen sich gegenseitig. Und Vater Stanescu, dessen geliebte Tochter von Mädchenhändlern zur Prostitution gezwungen worden war und dabei von einem deutschen Geheimdienstler missbraucht wurde, bekommt seine Genugtuung. Dem einfachen Taxifahrer aus Berlin gelingt ein bisschen Rache, indem er auf den vermeintlichen Mörder seiner Tochter abdrückt - just auf denjenigen, der das Verbrechen an seiner Tochter von Anfang an verhindern wollte.

Olen Steinhauer wird bereits mit John Le Carré und Graham Greene verglichen. Zumindest ist es ihm auch in seinem zweiten großen Roman gelungen, Milo Weaver in ein vielschichtiges Umfeld zu setzen und dabei vom Anfang bis zum Schluss die Spannung zu halten. Olen Steinhauer gilt als einer der besten Agententriller-Autoren dieses Jahrhunderts. Hoffentlich wird er auch damit fertig.