Jane Corry
Lass mich los
KEN. Das Asperger-Syndrom ist eine Form von Autismus. Betroffene können sich wegen dieser tiefgreifenden Störung in der Kommunikation nur schwer auf andere Menschen einlassen. Jane Corry greift für »Lass mich los« gleich in ein ganzes Nest von »Aspergern« und siedelt ihren Thriller in einem gesellschaftlichen Umfeld an, dass auch sonst schwierig ist.
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»Der Künstler Ed Macdonald wird erstochen in seinem Haus aufgefunden« beginnt die Nachricht des Daily Telegraph. Ed hat nur eine einzige Bilderserie geschaffen, die wirklich erfolgreich war. Er stammt aus einem besserem Haus, das jedoch Bedingungen an sein Erbe knüpft. Immerhin motiviert ihn das, die pummelige Anwältin Lily zu heiraten, die schon bald fragwürdige Fälle erfolgreich vor Gericht vertreten wird. Zum Beispiel den wegen des grausamen Mordes an seiner Freundin verurteilten Joe Thomas.
Wenn leichte Lügen schwere Folgen haben
Joe Thomas spielt von Anfang an ein Spiel mit Lily, das sie nach Erfahrungen mit ihrem ähnlich getakteten Adoptivbruder jedoch schnell durchschaut. Sie wird ihrem Mandanten helfen, und er wird sich auf seine Weise dafür erkenntlich zeigen. Damit ist nicht nur die erotische Anziehung zwischen den beiden gemeint.
Ed und Lily werden schon bald einen Jungen erziehen müssen, der sie mit seinem Autismus an ihre Grenzen führt. Auch wenn Lily sich trotzdem durch die Rolle als Mutter und ihren Erfolg als Anwältin vom hässlichen Entlein zum beeindruckenden Schwan entwickelt, läuft ihr Leben insgesamt aus dem Ruder.
Lily zieht psychologisch schwierige Menschen nur so an – und wird sie nicht wieder los. Jedenfalls »bis dass der Tod …« und so weiter. Ein glückliches Ende scheint in diesem dunklen Labyrinth kaum mehr vorstellbar.
Jane Corry unterrichtet Kreatives Schreiben und vor ihrem ihren ersten psychologischen Thriller drei Jahre lang in einem Hochsicherheitsgefängnis gearbeitet. »Lass mich los« ist von den Begegnungen dort inspiriert und gehört zu den Geschichten, die einen tatsächlich nur schwer wieder loslassen: Alle Auswege führen nur in weitere Sackgassen und jede Chance entpuppt sich als das Gegenteil. »Psychothriller« steht auf dem Buchcover drauf, und genau das ist von der ersten bis fast zur letzten Seite auch drin.