Johann Schneider
Burnout vorbeugen und heilen
KEN. Statt zu jammern, zu klagen, das Phänomen infrage zu stellen und es sogar zu karikieren, bietet Johann Schneider in »Burnout vorbeugen und heilen« Lösungen an. Das gefällt mir. Der Untertitel spricht von erfolgreichem Arbeiten und orientiert auf die Möglichkeit hin, hinterher trotzdem erholt in den Feierabend zu gehen.
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Wenn ich mir die aktuelle Literatur zum Thema Burnout anschaue, dann gehört dieser Titel zu den erfreulicheren. Johann Schneider nimmt das Phänomen Burnout ernst, ohne die Betroffenen aus ihrer Mitverantwortung zu entlassen. Er bietet genügend Ansatzpunkte, um den Ursachen für das Ausbrennen näher zu kommen. Auch da darf jeder mit den Fragebögen im Anhang über sich selbst forschen: Abkühlen statt als Opfer zu verbrennen. Wissen ist nach wie vor Macht – und manchmal eben der Schlüssel, etwas scheinbar Mächtigeres auszuhebeln. Burnout zum Beispiel.
Erfolgreich arbeiten - erholt in den Feierabend
Mit Beispielen ist Johann Schneider insgesamt großzügig, wenn er seine Interviewpartner Stellung nehmen lässt. Das tut seinem Buch gut: Welche Erfahrungen macht ein Burnout-Klient mit der Balance zwischen unterschiedlichen Lebensbereichen? Wie gelingt es jemandem, sich an den tatsächlichen Grundbedürfnissen zu orientieren und das für ihn wirklich Wesentliche zu entdecken und es für eine bessere Lebensqualität ernst zu nehmen? Wie kann jemand seine tatsächlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln, um persönlichen Ressourcen ökologischer einzubringen?
Johann Schneider studierte unter anderem Medizin und bildete sich anschließend in coachingnahen psychotherapeutischen Richtungen weiter. Damit hat er der Form nach einen Wettbewerbsvorteil. Er weiß, welche körperlichen Reflexe Burnout produziert, und er weiß, dass der Kopf dabei eine wichtige Rolle spielt. Dass deshalb am Anfang seiner Gegenstrategie eine Standortbestimmung steht, liegt nahe, und Johann Schneider erfüllt diese Erwartung mit Denkhilfen im Anhang. Wer dazu Begleitung sucht, einen Coach oder Therapeuten, der sich mit dem Thema Burnout im Sinn des Autors beschäftigt hat, der sollte fündig werden. Dafür steht das Kapitel »Mit Hinweisen für professionelle Begleiter«. Auch die lässt Johann Schneider nicht allein.