Anna Cavelius
Das Fastenbuch
KEN. Anna Cavelius verspricht auf knapp 200 Seiten »die besten Fastenkuren für jeden Typ«. Auch ich habe Angebote entdeckt, die ich gerne ausprobieren werde: Es hat Spaß gemacht, den Teller beiseite zu schieben und mich wieder auf die Welt des Fastens einzulassen.
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Auch wer sich zum ersten Mal mit dem Thema beschäftigt, wird gut und sicher eingeführt. So finden wir wieder bestätigt, dass es dabei nicht nur um die Entgiftung des Körpers geht, sondern dass man bei manchen Fastenarten sogar essen und trinken darf. Anna Cavelius beschreibt Klassiker wie die F.-X.-Mayr-Kur, das Buchinger-Fasten, Obstfasten, Suppenfasten, Detoxfasten ebenso wie eher moderne Formen wie das Vegan Basenfasten.
Fastenkuren für jeden Typ
Das Buch ist insgesamt eine gelungene Informationsquelle für mittel bis längerfristige Kuren. Es ermutigt zudem dazu, sich auch auf das kurzzeitige Fasten einzulassen. Da Essen und Trinken Leib und Seele zusammenhalten, hat Fasten neben körperlichen Auswirkungen einen Entlastungseffekt für das seelische Wohlbefinden. Während der Körper entschlackt, verabschieden wir uns von belastenden Gedanken.
»Das Fastenbuch« macht neugierig auf die körperlichen und seelischen Erfahrungen durch diese Unterbrechung des Gewohnten. Der gemeinsame Nenner der Fastenkuren ist dabei ein mehr oder weniger radikaler Einschnitt in unsere übliche Ernährungsweise. Darauf muss der Körper durch Entlastungstage vorbereitet werden. Nach dem Abschluss der Fastentage wird der Stoffwechsel dann wieder sanft auf den »normalen« Alltag eingestimmt.
Die Gerichte, die das Fasten unterstützen, sind so appetitlich fotografiert, dass wir nach einer Kur so manches davon gerne in den Alltag hinüberretten werden. So ist das Fasten möglicherweise die Einleitung für einen insgesamt neuen Lebensstil. Dazu gehört, dass wir während des Fastens (wieder) lernen, uns viel an der frischen Luft zu bewegen, zu meditieren und durch Gymnastik und Yogaübungen unsere frühere Geschmeidigkeit zu reaktivieren.
Anna Cavelius beschreibt unterschiedlich radikale Formen, die entweder »nur« milde entlasten oder aber auf eine sehr deutliche Art den Körper über die Haut entgiften. Man sollte sich also durchaus darauf vorbereiten, dass sich während einer Fastenkur der Körpergeruch verändert.
Gern habe ich die Empfehlung gelesen, während des Fastens ein Tagebuch zu führen, in dem wir nicht nur körperliche Reaktionen protokollieren, sondern auch die Gedanken aufschreiben, die uns während des Fastens beschäftigen.
Ob wir nun aus religiösen oder lediglich aus gesundheitlichen Gründen fasten möchten - zu jedem Motiv gibt Anna Cavelius zahlreiche Tipps. Dazu gehört die Empfehlung, zum Beispiel nur jeden zweiten Tag feste Nahrung zu sich zu nehmen und so nach Art der klassischen Griechen die Kalorienzufuhr zu halbieren. Das senkt automatisch das Gewicht und den Blutdruck.
Eine Sonderform des Fasten ist das »Bikinifasten«, bei dem wir innerhalb weniger Tage möglichst viel Fett und Gewicht verlieren möchten. Das hat mit Heilfasten dann nichts mehr zu tun und erfordert zudem ein zusätzliches Muskeltraining für Bauch und Po sowie Ausdauereinheiten an etwa jedem zweiten Tag.
Neben den leckeren Gerichten lassen sich auch Bewegungsformen wie das Wandern über die Fastenzeit hinaus in den Alltag integrieren und zu einer Institution ausbauen. Wer Fasten vor allem mit Verboten und Askese verbindet, wird hier eines Besseren belehrt. Er findet in »Das Fastenbuch« etwas, dass er mit Leichtigkeit und Freude tun darf.
Anna Cavelius macht insgesamt Schluss mit den Ausreden, warum wir wieder einmal das Fasten von der Liste unser guten Vorsätze zum Jahreswechsel gestrichen haben.