Stephen R. Covey und Jennifer Colosimo
Vom Beruf zur Berufung
KEN. "Jeder kann eine großartige Karriere aufbauen", behaupten Stephen R. Covey und seine Co-Autorin Jennifer Colosimo. Karriere hat dabei nicht ausschließlich mit Macht und viel Geld zu tun. Karriere bedeutet, Erfüllung in dem zu finden, was man tut, egal wie groß oder klein der eigene Verantwortungsbereich ist.
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Mit Sinnhaftigkeit hat Stephen R. Covey das Zeitmanagement in die "7 Wege zur Effektivität" grundlegend verändert. Kein Wunder also, dass auch in "Vom Beruf zur Berufung" daran erinnert wird, wie Menschen mit einer großartigen Karriere einen einzigartigen Beitrag leisten und darüber hinaus ein starkes Gefühl der Loyalität und des Vertrauens in anderen wecken.
Wie Sie einen tollen Job und persönliche Erfüllung finden
Covey beginnt seine praktischen Empfehlungen mit einer Bestandsaufnahme: Was macht jemand gerne und mit Leidenschaft? Was kann er sowieso gut und schafft damit außerdem einen Nutzen für andere? Danach folgt ein starker Appell: "Werden Sie ein »Freiwilliger« statt nur ein »Angestellter« zu sein. Schließlich würden Freiwillige eben auch selten gefeuert. Seien Sie zudem die Lösung statt das (Arbeit suchende) Problem, denn Karriere bedeutet heute, proaktiv Probleme zu lösen.
Wer all das berücksichtigt, schreibt andere Bewerbungen. Ohnehin kann eine Bewerbung als "freiwilliger erster Auftrag im neuen Job" nicht in Serie mit lediglich neuen Adressen produziert werden. Ein wirklicher Problemlöser hat sich schon in der Bewerbung mit den individuellen Herausforderungen seines möglichen Arbeitgebers auseinandergesetzt. Er begegnet seinem Leser als jemand mit Talenten und Leidenschaften, der Nutzen in belasteten Bereichen schafft. Das ist eine ganz andere Haltung als die Bitte um einen Job!
Eine ehrliche Standortbestimmung, die Identität eines freiwilligen Problemlösers und schließlich das Netzwerken im eigenen "Dorf" als langfristige Strategie sind die Kernelemente des Wegs vom Beruf zur Berufung. Auch dieser Covey-Band ist damit wieder eine Handlungsanweisung für Sinnhaftigkeit, dieses Mal eben wieder im beruflichen Umfeld.
Ich kann als Bewerbungstrainer Coveys Erfahrungen sehr gut nachvollziehen. In meinen Trainings begegnen mir immer wieder hervorragende Problemlöser. Aber eine kraftvolle, selbstbewusste Bewerbung scheitert schon daran, dass sie ihr keine wirkliche Standordbestimmung vorausschicken. Und so haben sie keine Ahnung, welche Interessen sie befriedigen und wo sie mit Leichtigkeit auf nützliche Weise Einfluss nehmen könnten.
"Vom Beruf zur Berufung" zu gelangen heißt unter Umständen, auf eine neue Art Mittel und Wege zu finden, damit die eigenen Leidenschaften nicht an den abgelehnten Bewerbungen gemessen werden. Covey/Colosimo nennen dazu schöne Beispiele, in denen die Identifikation mit den eigenen Talenten und Leidenschaften den Sieg davon getragen hat, oft auf eine Weise, mit der niemand rechnete.
Der Freiwillige, und auch das finde ich in "Vom Beruf zur Berufung" bestätigt, denkt innerhalb seines Tuns als Bewerber wie dann hoffentlich als Angestellter unternehmerisch. Schafft er es, Sinn in jeglichem Tun zu sehen und seine Talente von Anfang an bestmöglich einzubringen, dann ist der Beruf eben mehr als nur ein Job, sondern er bringt persönliche Erfüllung.