Spencer Johnson
Raus aus der Falle mit der neuen Mäusestrategie
KEN. Auf eine schlaue Weise verrät Managementautor und Mäusestratege Spencer Johnson, wie es mit Schnüffel und Wusel, Knobel und vor allem Grübel weitergeht. Endlich! Wie nebenbei lernen wir in »Raus aus der Falle«, Lebensziele außerhalb unserer Komfortzone zu erreichen.
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Spencer Johnson hinterlässt seinen Lesern mit »Raus aus der Falle« eine weitere Geschichte mit dem Potenzial eines Bestsellers, der diese Bezeichnung auch verdient. Der erste Teil, »Die Mäusestrategie für Manager«, erreichte in 20 Jahren immerhin eine siebenstellige Auflage und wurde in 26 Sprachen übersetzt.
Denkbarrieren überwinden, Lebensziele erreichen.
Wieder schickt Spencer Johnson seine bewährten Helden ins Rennen. Die Zwergenmenschen Grübel und Knobel hatten nach den Mäusen Schnüffel und Wusel in ihrem Labyrinth aus Gängen und Kammern ein Käselager gefunden. Mit diesem schier unerschöpflichen Vorrat ließen sie es sich gut gehen und wurden bequem. Doch eines Tages geschah das Undenkbare: Kein Krümel Käse mehr! Und keine Aussicht auf Nachschub, wo immer der bisher auch hergekommen sein mag!
Die flinken Mäuse scheuen weder Mühe noch Risiko, Grenzen zu überwinden, um neue Pfründe zu entdecken. Auch Knobel zweifelt bald, dass im Labyrinth das Aussitzen, Bangen und Hoffen auf eine Lösung ausreicht. Als der Hunger für ihn unerträglich wird, erinnert er sich, dass er und sein Freund sich vor langer Zeit schon einmal erfolgreich auf den Weg gemacht haben.
Zwergenmensch Grübel bleibt mit seinen Gedanken allein in der leeren Käsekammer, und das hat offenbar auch die Leser der »Mäusestrategie für Manager« beschäftigt. Wie geht das Leben von Grübel weiter? Die Antwort steht in »Raus aus der Falle«.
Grübel braucht eine Weile, bis er zulassen kann, sein bisheriges Denken und seine Überzeugungen infrage zu stellen. Es reicht offenbar nicht, darauf zu hoffen, dass sich die Lage von selbst wieder auf den alten Zustand einpendeln wird.
Für Spencer Johnson ist eine Überzeugung ein Gedanke, den jemand für richtig hält. Wer meint, dass es zu einem Thema jedoch nur den einen Gedanken gibt, den er schon immer für richtig gehalten hat, dem werden sich kaum neue Welten erschließen. Wir blockieren erst recht, wenn wir ausschließlich als Fakten annehmen, was wir zu sehen bereit sind: Indem wir über unsere Fakten hinaus nichts für möglich halten, schließen wir Alternativen von vornherein aus.
Um zu überleben, muss Grübel also lernen, das bisher Unwahrscheinliche zu glauben, bis neue Erfahrungen es entweder bestätigen oder aber wiederlegen. Spencer Johnson empfiehlt: »Glaube nicht, was du denkst!« Wir sollen uns also erlauben, Dinge zu denken, ohne dass wir sofort glauben müssen, dass dieses Gedachte auch zwangsweise stimmt. Mut also zur Phantasie, damit wir uns auch von etwas offensichtlich Falschem verabschieden können!
Dass die Suche nach etwas Neuem am besten ohne altes Gepäck beginnen sollte, ist vielleicht die größte Herausforderung auf dem Weg »Raus aus der Falle«. Was früher funktioniert hat, heute aber nicht mehr funktioniert, ist immerhin noch etwas, auf das wir hoffen können, dass es einmal wieder funktionieren wird. Damit können wir uns lange als beschäftigt entschuldigen, während das Leben an uns vorbeizieht.
Solange Grübel den Hunger erträgt, mag er sich trotz der leeren Käsekammer, vielleicht sogar trotz eines komplett leeren Labyrinths auf nichts Neues einlassen. Zumal ihm nicht einmal sein Freund Knobel vor dessen Abreise garantieren konnte, dass die Suche nach einer Alternative erfolgreich sein würde.
Einsam in seiner leeren Käsekammer erlaubt Grübel sich irgendwann, das Unwahrscheinliche zu erwägen. Dank dieses Impulses macht er sich auf die Suche nach einer Welt jenseits seines bisherigen Labyrinths und bereitet somit den Boden für neue Überzeugungen, die dann tatsächlich von neuen Erfahrungen bestätigt werden.
»Die Mäusestrategie für Manager« erschien 1998 und wurde ein Dauerbrenner der Managementliteratur, hochgelobt von Freunden und Kollegen wie Kenneth Blanchard, dem Hauptautor der Serie »Der Minuten-Manager«.
Spencer Johnson war Psychologe, Forschungsarzt und medizinischer Direktor des Institutes, dass den Herzschrittmacher erfand. Zum Erfolg von »Die Mäusestrategie für Manager« trug jedoch bei, dass er sich auch eine Karriere als Kinderbuchautor vorstellen konnte. Seine Begabung kommt auch der neuen Mäusestrategie zugute. In »Raus aus der Falle« spricht Spencer Johnson jüngere Anteile unserer Persönlichkeit an, die (wieder) lernen müssen, Denkbarrieren für die berufliche und persönliche Entwicklung zu überwinden.
»Raus aus der Falle« ist ein letzter Gruß an alle Anhänger der Mäusestrategie. Spencer Johnson starb 2017 im Alter von 78 Jahren.