SympathieMagazin
Bolivien - Ecuador - Peru verstehen
Bolivien, Ecuador und Peru waren fest etablierte Größen im internationalen Tourismus. Dazu trugen ihre fantastischen Landschaften ebenso bei wie die vielfältige, indigen geprägte Kultur. Die Pandemie hat alle drei stark getroffen.
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Zwei Jahre lang war es wegen sehr strenger Quarantäneregeln nahezu unmöglich, sie als Tourist zu bereisen. Nun setzen die Regierungen wieder vermehrt auf den Tourismus in der Hoffnung, er könne zur dringend notwendigen wirtschaftlichen Erholung beitragen.
Zeiten des Umbruchs – auch in den Andenländern
Was Bolivien, Ecuador und Peru an Sehenswertem bieten, schildern die einheimischen und deutschen Autorinnen und Autoren des aktualisierten gleichnamigen SympathieMagazins eindrücklich. Sie erzählen zum Beispiel, warum sie so gern auf den bunten Märkten einkaufen oder welche Chancen die Pandemie der jungen, dynamischen Startup-Szene bietet. Sie blicken hinter die Kulissen des berühmten Karnevals von Oruro, berichten von skatenden indigenen Mädchen, von schwimmenden Kindergärten und davon, wie schamanische Rituale für Magie im Alltag sorgen.
Auch bekannte Themen werden beleuchtet und neu hinterfragt; etwa, wie sich der Klimawandel in der Region bemerkbar macht oder warum die Bodenschätze so konfliktbehaftet sind. Ein Thema, das die Andenländer mit ihren reichen Vorkommen an Seltenen Erden oder Lithium noch viele Jahre begleiten wird. Auch prominente Persönlichkeiten kommen im Magazin zu Wort. So erzählt Maria Galindo, die streitbare bolivianische Feministin, über den Kampf um mehr Gleichberechtigung. Und Magazinbotschafter Alberto Acosta erläutert die Weltanschauung der Indigenen, das Konzept vom Guten Leben, und was sich Europa davon abschauen kann.
Es sind Zeiten des Umbruchs – auch in den Andenländern. »Die Forderungen der neuen Mittelschicht nach effizienter Infrastruktur, nach qualitativ guter Bildung und Gesundheitsversorgung oder nach mehr Transparenz und Mitbestimmung überfordern unsere politische Klasse«, sagt Diego Garcia-Sayän, ehemaliger peruanischer Justizminister und UN-Berichterstatter für die Unabhängigkeit der Justiz, im Interview.
Doch jedes Land geht damit unterschiedlich um. So schildert uns Fernando Molina die Schwierigkeiten seines Heimatlands Bolivien, die Ära von Präsident Evo Morales zu
überwinden. Er hinterlässt eine gemischte Bilanz, hat Bolivien aber tiefgreifend verändert. Auch Ecuador fällt es nicht leicht, den langen Schatten von Präsident Evo Correa abzuschütteln, führt Stephan Küffner aus, und Ramiro Escobar beschreibt den ewigen Strudel politischer Instabilität, der schon seit Jahren mit Perus wirtschaftlicher Stabilität kontrastiert.
Der Wandel bringt aber auch Positives: Venezolanische Migranten bereichern den Alltag in Aufnahmeländern wie Peru. Digitale Medienportale mischen die Hegemonie der etablierten Printmedien der Elite auf. Und was natürlich nicht fehlen darf ist die einzigartige Kulinarik, die von Peru ausgehend einen Siegeszug um die Welt angetreten hat. Peruanische Kartoffeln, bolivianischer Wein und die Küche als Mittel zum sozialen Aufstieg – das ist eine besondere und einmalige Erfolgsgeschichte.
Text: Sandra Weiss, Redakteurin des Studienkreises für Tourismus und Entwicklung