Chris Morgan Jones
Die Kunst des Sterbens
KEN. Der iranische Milliardär und Kunstsammler Darius Qazai hat sich ziemlich verzockt und braucht Geld. Er engagiert die Firma Ikedu, das fragwürdige Weiß seiner Weste wieder weiß zu machen. Danach könnte er seine Investment-Firma verkaufen und wäre finanziell aus dem Schneider. Mindestens sein Sohn wird bis dahin dran glauben müssen.
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Qazai entpuppt sich als ziemlicher Schisser, der für den teuren Schein alle täuscht, die jemals an ihn geglaubt haben – von seiner Tochter bis hin zu Ben Webster, der für eine global operierende Sicherheitsfirma ermittelt. Webster ist selbst kein Held, dem ich glauben würde, dass er sein Leben im Griff hat. Sein Ego ist geschwollen genug, das Wohl seiner Familie bequem zu ignorieren und sich dabei leid zu tun. Das macht es seinen Widersachern leicht, ihn in Dubai zu entführen – und zu foltern.
Der Preis für eine Investment-Firma ist nicht nur Bares
Darius Qazai scheint »lediglich« in einen internationalen Kunstschmuggel verwickelt zu sein, der in »Die Kunst des Sterbens« schon bald keine Rolle mehr spielt. Doch schon die Vermutung, er könnte wertvolles Kulturgut verhökern, reicht, die aktuelle Verkaufsabsicht für seine Investmentfirma scheitern zu lassen.
Und Qazai braucht das Geld. Denn dass er nur eine Marionette für weit skrupellosere Waffenschieber, islamistische Terroristen und die russische Mafia ist, mag er weder gestehen, noch hat er den Mumm, die Konsequenzen aus seinem Scheitern zu ziehen. Doch jedes Leben hat seinen Preis – auch seines.
Die Geschichte ist gut gemeint. »Der Lockvogel« als Vorgänger von »Die Kunst des Sterbens« war sicher eine Empfehlung, Chris Morgan Jones eine weitere Chance zu geben. Er hat zudem Erfahrung in der Beratung von global agierenden Unternehmen, Regierungen im Mittleren Osten, Bankern in New York, Londoner Investmentfonds, afrikanischen Minen-Unternehmen und russischen Oligarchen. All das garantiert jedoch keine frische, immer wieder spannende Geschichte, die den Ritterschlag Thriller verdient.
»Die Kunst des Sterbens« ist schwer zu lesen – und leicht zu vergessen.