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Die Shaolin-Formel

»Faszien sind im menschlichen Körper so etwas wie das Netz des Lebens beziehungsweise das Netzwerk der Gesundheit. In ihnen befinden sich über 80 Prozent der freien Nervenendigungen. Sie sind damit das sinnesreichste Organ und werden auch als der sechste Sinn bezeichnet«, sagt Robert Egger. Im Interview des Lotus-Verlags berichtet der Autor über »Die Shaolin-Formel«.


Das Shaolin-Kloster ist weltweit bekannt für die geradezu übermenschliche Kampfeskunst ihrer Mönche. Was hat die mit dem Thema Faszien zu tun?

Robert Egger: Das Training der Shaolin Mönche – Shaolin Kung Fu – eigentlich »Gong Fu« – und Shaolin Qi Gong – trainiert die Faszien auf sehr wirksame Weise. Das chinesische Wort »Gong« steht traditionell für innere Kraft. Heute können wir diese innere Kraft als »optimale/richtige Spannung von Faszien« genau benennen. Gong speichert sich in den Faszien als geballte/potenzielle Energie, verbessert die Arbeit der inneren Organe und steigert damit die Leistungsfähigkeit, gibt dem Körper mehr Kraft, Schnelligkeit und Geschmeidigkeit in der Bewegung.


»Die Shaolin-Formel«. Von Robert Egger. Robert Egger: Die Shaolin Formel Fahren Sie mit der Maus über das Cover, und Sie können das Buch direkt bei Amazon bestellen.

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Was verbirgt sich hinter der Shaolin-Formel?

Robert Egger: Die Shaolin Mönche trainieren seit Jahrtausenden die Shaolin-Formel – eine einzigartige Trainingskombination für Körper und Geist. Heute wissen auch wir, dass Stresshormone die Faszien verkürzen. Die Verkürzung führt, weil die Faszien zu wenig Sauerstoff bekommen, zu Verspannungen und Kurzatmigkeit. Viele Menschen fühlen sich dadurch gerade am Abend müde, gereizt und ausgelaugt.

Die Shaolin-Formel wirkt zweifach: Einerseits aktivieren ihre Bewegungen verkürzte, verspannte Faszien und verbessern dadurch den Energiehaushalt. Andererseits trainiert das »sich-richtig-bewegen« die Konzentration und die eigene Körperwahrnehmung und führt so zu innerer Ruhe. Man spürt sich wieder und fühlt sich energiegeladen.

Warum haben die Mönche ihre Kraftquelle, die sich auf die Faszien auswirkt, so lange geheim gehalten und warum präsentieren sie jetzt ein Trainingsprogramm für alle Menschen?

Robert Egger: Wir von Shaolin vermissen bei vielen Menschen die heitere, gesunde Gelassenheit, die im Zentrum der shaolin-buddhistischen Lebensführung steht. Deswegen hat seine Heiligkeit Abt Shi Yong Xin, der Abt von Shaolin, sich entschlossen, seine Hilfe anzubieten. Diese Hilfe gründet auf dem Wissen, dass alle Menschen durch die Shaolin-Formel Gesundheit und Freude aufbauen können.

Die Schulmedizin entdeckt erst jetzt das enorme Potenzial der Faszien. Wie konnten die Mönche dieses bereits vor 1.500 Jahren erfassen?

Robert Egger: Die Geisteshaltung der Mönche machte den Unterschied. Der Shaolin Buddhismus – Chan, in der westlichen Welt auch als japanischer ZEN bekannt – leitet uns an, sich mit der Tiefe, dem Zentrum, der Essenz von Etwas intensiv zu beschäftigen. Auf diese Weise erkannten die alten Mönche, dass Furcht und Angst negative Auswirkungen auf den Menschen haben, und die Shaolin-Formel wirksame Abhilfe schaffen kann. Und die Denkart des Shaolin-Buddhismus hat eine weitere günstige Eigenschaft: sie orientiert sich an einem »sowohl/als auch-Gedanken«. Denn Faszien können sich sowohl verhärten als auch durch richtige Bewegung wieder an Elastizität gewinnen. Beides, der Fokus auf die Essenz und das günstige Verhalten der Faszien, führte zu dem legendären Ruf der Shaolin-Meister.

Was genau sind Faszien, was ist ihre Aufgabe und was ist das Faszinierende an ihnen?

Robert Egger: Faszien sind im menschlichen Körper so etwas wie das Netz des Lebens oder auch das Netzwerk der Gesundheit. Sie existieren in vielerlei Form und Beschaffenheit und sind überall im Körper - als Sehnen und Bänder, sie umhüllen alle Organe, Darm, Arterien, Muskeln und durchdringen sogar das Gehirn. Sie umhüllen, stützen und halten somit alle inneren Körperteile und bestimmen dadurch die Lage der Organe, Knochen, Nerven und Adern zueinander. In den Faszien befinden sich auch über 80 Prozent der freien Nervenendigungen. Sie sind das sinnesreichste Organ und werden auch als der sechste Sinn bezeichnet.

Was sind die grundsätzlichen Ziele des uralten Trainingsprogramms?

Robert Egger: Die Shaolin-Formel verbessert das Zusammenspiel und das Gleiten der Faszien. Sie bringt in dieses Netzwerk des Lebens frische Energie und speichert sie dort. Damit erhöht sich die Funktionsfähigkeit der Organe, die Arterien können Blut besser transportieren und die freien Nervenendigungen gleiten reibungslos. Wohlgefühl breitet sich aus. Bei regelmäßiger Anwendung der Shaolin-Formel genießt man ein Leben voller Energie, Geschmeidigkeit in schmerzfreier Bewegung und heitere Freude und Gelassenheit

Warum werden nicht einzelne Bewegungen hintereinander ausgeführt, sondern langsame fließende Bewegungen?

Robert Egger: Das Fasziennetzwerk durchzieht den ganzen Körper. Bewegt sich ein Körperteil, bewegt sich der gesamte Körper. Der Aufbau der Übungen nimmt auf diese innere Struktur Rücksicht. Die langsam fließenden Bewegungen fügen die Faszien in ein geschmeidiges großes Ganzes und können so das reibungsarme Gleiten des gesamten Netzwerkes verbessern.

Was sind die Unterschiede zu anderen sanften Bewegungsarten wie Yoga, Pilates und Tai Chi?

Robert Egger: Jede Form von Bewegung ist für das persönliche Wohlbefinden und die Gesundheit wichtig. Doch Yoga, Pilates und Tai Chi sind stärker an der Gesamtheit des Menschen ausgerichtet als klassische westliche Sportarten wie Tennis, Laufen oder Fußball. Die Shaolin-Formel verbindet insbesondere die Verbesserung der Energie und Geschmeidigkeit des Fasziennetzwerkes mit der Frage »Wie spüre ich mich?« sowie mit Achtsamkeit und starker innerer Ruhe.

Stimmt es, dass Faszien wie Muskeln eine Energiequelle für Bewegungen sind?

Robert Egger: Ja, denn Faszien sind elastisch und können wie eine Bogensehne Spannung aufnehmen. Damit diese Spannung ihre Energie wieder abgeben kann, muss die gespannte Faszie einen Körperteil bewegen: die gespannte Achillessehne beispielsweise bewegt den Läufer. Ist die Faszie aufgrund von Stresshormonen nicht mehr in der Lage sich selbständig zu entspannen, bleibt diese Spannung als Verspannung im Körper gespeichert und verursacht die bekannten Probleme.

Kann jeder seine Faszien aktiv bearbeiten?

Robert Egger: Jeder kann seine Faszien verbessern! Die größten Erfolge haben diejenigen, die sich von der Idee des »größer/schneller/stärker« lösen. Denn: verspannte Faszien müssen sich zuerst entspannen. Erst danach kann man die optimale Kraft, Energie und Spannung in die Faszie einbringen. Das geschieht im guten Training und geht über den rein körperlichen Nutzen hinaus. Das wettbewerbsorientierte Loslassen trainiert gleichzeitig körperliche und mental/geistige Aspekte.

Kann bei dem Faszientraining etwas falsch machen?

Robert Egger: Ein wirksames Training muss sich am Verhalten der Faszie orientieren. Ein typischer Fehler sind schnelle, ruckartige Bewegungen. Das Ziel ist, die vom Stress verkürzte Faszien wieder in die Originallänge zu bringen. Die Bewegungen sollten langsam sein und dehnend ausgeführt werden. Keinesfalls schiebend, sonst können die Faszien reißen, wie beim Muskelfaserriss und Bänderriss. Auch die Wiederholungen sind wichtig. Zum einen, weil eine verkürzte Faszie ohne Schmerzen nicht mit einer einzigen Bewegung auf ihre optimale Länge gebracht werden kann. Zum anderen, weil zu viele, überschüssige im Körper treibende Stresshormone die Faszie nach nur einer Bewegung wieder verkürzen würde.

Wie verändern sich die Faszien mit dem Älterwerden?

Robert Egger: Faktoren wie länger andauernde Fehlhaltungen, fortwährender Stress oder Bewegungsmangel bringen Faszien in ungesunde Positionen und verfestigen und verhärten sie dort. Zudem nimmt im Alter der Wassergehalt der Faszien erheblich ab, und aus Sicht der chinesischen Medizin lagern sich auch Stoffwechselrückstände in den Faszien ab. Deswegen verringert sich im Laufe des Lebens die Geschmeidigkeit und Beweglichkeit, und die freien Nervenendigungen der Faszien melden dem Gehirn, dass sich alles ein wenig schwerer und bleierner anfühlt.

Warum ist die Behandlung der Faszien gerade für Schmerzpatienten so interessant?

Robert Egger: Schmerzen sind oft Rückmeldungen freier Nervenendigungen im Fasziennetzwerk an das Gehirn. Ihre verringerte Gleitfähigkeit führen zu Schmerzen. Das haben amerikanische Wissenschaftler durch Ultraschall-Messungen nachweisen können. Ursachen dafür sind Verklebung oder Reibung zwischen den Faszienflächen oder Knoten, die freie Faszienendungen umschlingen. Stellen Sie sich vor, feine Seidentücher oder feines Schleifpapier aneinander zu reiben. Sofort wird klar, welchen Einfluss Geschmeidigkeit hat. Die Shaolin-Formel, aber auch Methoden wie Fasziendistorsionmassage (FDM) oder Rolfing können zu einer unglaublichen Verbesserung des Fasziengleitens führen und damit den Schmerz abbauen.

Wie wirkt sich die Shaolin-Formel auf das Herz-Kreislauf- und das Lymphsystem aus?

Robert Egger: Shaolin-Formel hat hohe positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. Mit ihr transformierte Faszien helfen, den Blutdruck zu senken, und die mentalen Übungen bewirken zudem eine innere Ruhe. Die Shaolin-Formel steigert auch die Ausdauerleistung erheblich. Das bestätigen von uns betreute Marathonläufer und andere Leistungssportler immer wieder. Aus unserer Sicht logisch, denn die Shaolin-Formel verbessert das Atemvolumen und die Durchblutung der Muskeln.

Jede Form von Bewegung unterstützt das Lymphsystem. Aber das besondere an der Shaolin-Formel ist, dass die zwölf Bewegungen nahezu alle inneren Faszien und damit fast das gesamte Lymphsystem stärken und damit die innere Entgiftung und Reinigung wesentlich unterstützen.

Tut man mit der Dehnung des Bindegewebes auch etwas für seine Seele?

Robert Egger: Sich Wohlfühlen, glücklich und gelöst zu sein, ist in einem entspannten, gesunden Körper sehr viel einfacher. Die tiefen innenliegenden Faszien sind durch Massagen nur sehr schwer zu entspannen. Mit der den Shaolin-Übungen kann man sie bewegen und zugleich sich entspannen und zu einer tiefen, inneren Ruhe finden. Das Wahrnehmen und Steuern der einzelnen Bewegungen lenkt die Aufmerksamkeit in die Tiefen des eigenen Selbst. Schon nach kurzer Zeit fühlen sich Übende mit sich selbst auf das Innigste verbunden, und wer regelmäßig übt, findet zu dauerhafter heiterer, gesunder Gelassenheit.

Zufriedenheit und Gelassenheit finden durch das Faszientraining?

Robert Egger: Zufriedenheit ist eine vielschichtige Zusammensetzung von unterschiedlichen Eindrücken. Aus meiner Sicht ist wesentlich, eine innere Einstellung zu finden, die ein oftmaliges, überaktives Eingreifen nicht notwendig macht. Nach dem Grundsatz: ändere Dinge, die Du ändern kannst, strebe auch nach Großem, aber reibe Dich nicht in Deinem Leben auf. Gesundheit ist ein wichtiger Bestandteil für Zufriedenheit. Aber Zufriedenheit erstreckt sich weit über körperliche Gesundheit auf geistig-mentale und seelische Aspekte hinaus. Gewahrsamkeit, sich selbst spüren und innere Ruhe in einem pulsierenden, voller Energie steckenden Körper zu erleben, sind wertvolle Momente für erhöhte Zufriedenheit.

Gedanken können die Gesundheit beeinflussen. Diese fernöstliche Weisheit ist heute auch im Westen verankert. Sie aber sagen, das Gehirn kann man nur einschalten, wenn man die Faszien aktiviert. Ohne Faszien – kein Geist?

Robert Egger: Die große Frage ist: »Denke ich oder werde ich gedacht?« Also, kann ich meinen geistig-mentalen Fokus, meine Konzentration steuern oder sausen mir unkontrolliert Gedanken durch den Kopf? Bewusstes, ruhiges und klares Denken braucht Atem-Energie und diese wird durch entspannte Faszien leichter zum Gehirn geliefert. Das Denken abschalten – »Nicht-Denken«, wie es lange Zeit gelehrt wurde –, funktioniert nicht. Sowohl traditionelle Erfahrung als auch modernste Forschungsergebnisse bestätigen das. Das geistig-mentale Ziel der Shaolin-Formel ist, unser bewusstes Denken durch Achtsamkeit auf die Übungen zur Ruhe zu bringen. Durch diese Achtsamkeit in der Bewegung, durch inneres Erleben und eigenes Wahrnehmen finden wir zu uns selbst.

Besonders wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass wir die Lebensenergie Chi mit unserem Denken steuern können. Viele Menschen bewundern die nahezu übernatürlichen Leistungen der Shaolin Mönche. Diese sind eine konkrete Auswirkung der inneren Steuerung der Lebensenergie, die ihren Ausgangpunkt in der Shaolin-Formel hat.

Sie haben die Shaolin Faszien-Transformation mit den Ergebnissen der aktuellen Gehirnforschung zusammengeführt. Mit welchem Resultat?

Robert Egger: Die moderne Gehirnforschung hat erforscht, dass das limbische Gehirn für die Ausschüttung von Stress- und Freudehormonen verantwortlich ist. Eine Aufgabe des limbischen Gehirns ist, das aktuelle Geschehen emotional und subjektiv zu beurteilen. Erscheint das aktuelle Geschehen dem limbischen Gehirn gefährlich, schüttet es Stresshormone aus. Erscheint die aktuelle Situation erfreulich, schüttet es Freudehormone aus. Diese Hormone haben weitreichende Auswirkungen auf die Faszien. Stresshormone verkürzen Faszien um etwa 6%, wie die Universität Ulm erforscht hat, mit Folgen wie Bluthochdruck, Verspannungen, Durchblutungsstörungen und vielem mehr.

Bewusstes und konzentriertes Denken braucht sehr viel Sauerstoff und Atemenergie. Unser Denkhirn nutzt etwa 15 Prozent des gesamten Angebots. Bei Sauerstoffmangel, wie bei Stress oder auch bei zu langem Sitzen, nimmt die Atemenergie ab. Ein aktives Bewusstsein im »Hier und Jetzt« wird damit schwieriger bis unmöglich.

Sie sagen »Die Schönheit des Lebens bedeutet Weichheit«. Doch was bedeutet für Sie Weichheit?

Robert Egger: Altes Holz bricht bei Veränderungen wie Glas. Junges Holz biegt sich im Wind. Um den sozialen, ökologischen, wirtschaftlichen Wandel zu steuern und zu begleiten, bedarf es einer weichen, aktiven Dynamik. Diese Weichheit spiegelt sich in den Faszien sehr genau wider. Dem Lauf des Lebens folgen zu können, also im Hier und Jetzt zu leben, bedeutet aus Sicht der chinesischen Medizin voller Lebensenergie zu stecken. Ein Leben voller Energie drückt sich in vollem »Shen« – dem Feuer der Begeisterung aus. Für mich bedeutet »Shen« ein beherztes Leben zu führen, Eigenverantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und einen Beitrag zum eigenen und Wohl und zum Gesamtwohl zu leisten.

Leben Sie im Kloster?

Robert Egger: Ich bin überzeugter Botschafter der Shaolin-Idee und der Shaolin-Tradition. Ich lebe nach der Tradition der Shaolin-Meister. Ich bin aber nicht Mönch des Shaolin-Tempels.

Was möchten Sie mit Ihrem Buch bewirken?

Robert Egger: Wir möchten so viele Menschen wie möglich zu heiterer, gesunder Gelassenheit auffordern, damit wir alle einen Beitrag zu einer besseren Welt leisten können. Ich glaube, dass unsere Kinder und Kindeskinder Anspruch auf eine, saubere, gesunde Umwelt und auf eine friedfertige, sich gegenseitig unterstützende Gesellschaft haben. Die Shaolin-Formel ist ein sicherer, bewährter Weg dieses große Ziel Realität werden zu lassen. Sie ist eine Anleitung Frieden zu schaffen.



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